Aktion fürs Tierheim ZollstockKölner fährt Spender mit seinem „Knight-Rider“

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Seit fast 20 Jahren sind Christian Groeling und sein Kitt unzertrennlich.

Köln-Zollstock – „Da ist ein Kindheitstraum Wirklichkeit geworden. Es war toll, ich bin total begeistert“, strahlt Hans-Günter Lutz mit leuchtenden Augen. Gerade hat ihn Christian Groeling mit seinem Kitt, einer originalgetreuen Nachbildung des Kult-Autos aus der TV-Serie „Knight-Rider“, von Lövenich zum Tierheim nach Zollstock gefahren. Mit im Gepäck: mehrere Paletten Katzenfutter, Vogelfutter und Hundezubehör – eine Spende für die Einrichtung.

Fahrt mit Kitt: Dem Tierheim fehlt Katzenfutter

Die Fahrt ist eine Aktion von Groeling, um dem Tierheim zu helfen. „Ich hatte den Aufruf auf Facebook gesehen, dass sie kaum noch Katzenfutter haben. Deswegen habe ich mir überlegt, Leute, die Katzenfutter für hundert Euro oder mehr spenden wollen, mit Kitt zu chauffieren“, erzählt Groeling. Ein paar Fahrten machte der 44-Jährige in der letzten Woche, weitere wird er diese Woche unternehmen. Eine ähnliche Aktion hatte er bereits 2019 gestartet, die war gut angenommen worden, denn Kitt hat viele Fans. Einer der größten ist zweifellos Groeling selbst. Vor 19 Jahren kaufte er sich einen alten Pontiac Firebird und gestaltete ihn in vielen Stunden liebevoller Eigenarbeit um.

Neue Motorhaube, neue Kotflügel, eine Deckenkonsole, die roten Frontaufleuchter und natürlich das beeindruckende Armaturenbrett baute er ein. Wie in der US-Serie mit David Hasselhoff in der Hauptrolle, kann Kitt auch sprechen. Aber nicht nur die Original-Kitt-Sätze, Kitt spricht auch Kölsch.

Alles zum Thema Henning Krautmacher

Eingesprochen vom ehemaligen Höhner-Frontmann Henning Krautmacher. „Ich habe Herrn Krautmacher angeschrieben, ich dachte, mehr als nein sagen kann er nicht. Aber er war supernett und hat gleich zugesagt“, freut sich Groeling. Damit scheint Kitt für alle Fälle gerüstet, denn als sich am Tierheim eine Dame mit Hund interessiert dem schwarzen Superauto nähert, sagt das gleich „Pinkel mir ja nicht an den Reifen“.

Henning Krautmacher sprach 300 Sätze ein

Die Sätze werden per Handy gesteuert und per Außenlautsprecher hörbar gemacht. „Krautmacher hat rund 300 Sätze eingesprochen und ich hatte mir vorher gut überlegt, welche Situationen wohl kommen können“, lacht Groeling. Seit 19 Jahren bastelt der gebürtige Sauerländer an seinem Herzens-Auto herum, wie viel Zeit und wie viel Geld er mittlerweile hingesteckt hat, kann er nicht sagen. „Das, was mich am meisten fasziniert ist, dass vieles, was damals Science-Fiction war, wie das Sprechen, heute bei uns Realität ist“, sagt er.

Paare können Kitt als Hochzeitsauto mieten

Kitt ist sein Spaßauto, sagt er, fährt damit schon mal damit zur Arbeit und unternimmt mit seiner Frau gerne Wochenendtouren. „Gott sei Dank liebt meine Frau Kitt, fahren will sie ihn aber nicht“, berichtet Groeling. Nebenbei vermietet er den schnittigen Flitzer auch als Hochzeits-Auto, für Fotoshootings oder für TV-Auftritte. Selbst Hasselhoff saß schon einmal drin, als er für eine Fernsehshow in Köln war. Den Erschaffer von Kitt, den Hollywood-Designer Michael Scheffe, lernte Groeling bei einer Veranstaltung in England kennen, wo er sein Auto dabeihatte. „Scheffe sagte: «Das ist wirklich gut gemacht»“, erzählt Groeling stolz. 

Für Groeling gehört Kitt untrennbar zu seinem Leben. „Ich habe darüber Freunde kennengelernt, und mein bester Freund, der inzwischen verstorben ist, hat damals das Kennzeichen angebracht. Ich würde mich nie von Kitt trennen“, sagt er. Lutz kann die Begeisterung verstehen. „Es ist ein tolles Auto. Die Technik – einfach umwerfend“, meint er. Seine Frau hatte Groelings Angebot entdeckt und für ihn gebucht. „Eine prima Aktion. Ich spende gerne für das Tierheim, die leisten eine tolle Arbeit und müssten viel mehr von der Stadt unterstützt werden. Da spende ich gerne und dann noch die Super-Fahrt in dem Auto“, schwärmt er.

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Auch die Tierheim-Crew ist selbstredend begeistert. „Es ist eine Super-Aktion. Wir können die Spenden mehr als gut gebrauchen. Seit den Teuerungen bekommen wir kaum noch Spenden. Und auch für uns sind die Kosten gestiegen, Energie um 130 Prozent, Tierarzt um 30 Prozent. Wir sind für diese und für jede Spende sehr dankbar“, sagt Anne Kolditz, Vorsitzende des Kölner Tierschutzvereins. Ein paar Touren hat Groeling noch frei. Wer Interesse hat, kann sich über seine Website bei ihm melden.

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