Mariechen in langen StrumpfhosenSo läuft der Besuch der Roten Funken in Dubai

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Parade mit Offiziellen auf der Expo in Dubai.

Köln/Dubai –  Es gibt Tage, an denen bekommt  man eine gute und eine schlechte Nachricht. Okay, die schlechte zuerst: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fliegt nicht zum Nationentag bei der Expo in Dubai, wegen der sich verschärfenden Coronalage in der Heimat. Das ist enttäuschend für die Roten Funken, die immerhin auf seine Einladung als Kulturbotschafter das Land am Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung repräsentieren. Die gute kam kurz danach: Derbysieger – der 1. FC Köln hatte Mönchengladbach überzeugend geschlagen, und auch die Funken jubelten.

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Völkerverständigung: Vor dem Deutschen Pavillon wurde spontan mit Besuchern gewibbelt.

Da hatte die 122-köpfige Delegation schon einen spannenden Tag hinter sich. Beim Besuch eines Kulturzentrums hatte man erst arabische und kölsche Tänze vorgeführt, ehe dann beim gemeinsamen Essen die Funken Fragen stellen konnten über Land und Leben der Menschen in Dubai. Dabei wurden auch heikle Themen wie etwa Frauenrechte, Heiraten oder  Verschleierungen nicht ausgespart – Männer wie Frauen versuchten, Verständnis zu vermitteln für ihre Art zu leben.  

Brings-Schlagzeuger kritisiert Funken-Reise

Die Reise der Roten Funken nach Dubai wird im Netz durchaus auch kritisch beurteilt. So schimpfte Brings-Schlagzeuger Christian Blüm bei Facebook: „Unterirdisch! Fahrt doch im Anschluss nach Katar“. Man solle die Reise „Rote-Funken-scheiß-auf-Menschenrechte-Tour-2021“, nennen, so Blüm. „Ihr repräsentiert da nicht das rheinische Brauchtum! Dem fühle ich mich nämlich auch verpflichtet. Macht diesen Scheiß bitte unter eurem Label.“

Alles zum Thema Frank-Walter Steinmeier

Funken-Präsident Hunold nimmt die Kritik gelassen, setzt, hier wie da, auf Dialog: „Wir werden nach unserer Rückkehr mit Christian Blüm sprechen. Er darf eines nicht unterschätzen: Der erste Weg aus dem Konflikt beginnt mit Kommunikation. Wir sprechen diese Dinge hier auch an.“ (stef)

Auch Henriette Reker vor Ort

Nach einem Tag auf der Expo als Besucher in Zivil wurde es dann am Montag offiziell. Frisch getestet (trotz einer Inzidenz unter zehn wurden frische PCR-Tests vor Ort erbracht) standen die Stadtsoldaten in großer Uniform und mit Deutschlandfahne Spalier für den deutschen Botschafter in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ernst-Peter Fischer, der Steinmeier vertrat, und für die Generaldirektorin der Expo, Reem Al Hashimy.

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Die Roten Funken trugen bei einer Parade am Nationentag über das Expo-Gelände auch die deutsche Flagge.

Die beiden eröffneten offiziell den Nationentag und besuchten dann mit einer etwa 50-köpfigen Wirtschaftsdelegation den Deutschen Pavillon. Mit dabei war auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker als Aufsichtsratsvorsitzende der Kölnmesse und Messe-Chef Gerald Böse. Die Kölnmesse ist für den Pavillon verantwortlich.

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„Völkerverständigung auf Funken-Art“

Nachdem das kölsche Traditionskorps die Offiziellen mit einer Parade und singendem-klingendem Spiel des Tambourzug zum Pavillon begleitet hatte, wurde dort getanzt (Mariechen Judith Gerwing trug anstandshalber lange Strumpfhosen trotz 28 Grad) und gewibbelt. 

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Landesbräuche näher gebracht: In einem Kulturzentrum wurden die Fragen der deutschen Gäste von einheimischen Männern und Frauen erklärt, gegessen wurde auf dem Boden .

Sehr zur Freude der Besucher aus aller Welt, die erst fotografierten, und dann spontan mitmachten. „So geht Völkerverständigung auf Funken-Art“, freute sich deren Präsident Heinz-Günther Hunold, der sich vom Deutschen Pavillon beeindruckt zeigte: „Da werden perfekt und interaktiv zukunftsweisende Themen wie Mobilität oder Nachhaltigkeit präsentiert – vom Gezeitenstaudamm bis zu den Bauten der Zukunft.“

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