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Mehr als 40.000 AktiveKöln steht ein Sport-Herbst der Rekorde bevor

4 min
08.09.2024
Köln: 
Kölner Triathlon
Foto: Martina Goyert

Raus aus dem Rhein und rauf aufs Rad: Szene vom Köln-Triathlon 2024.

Triathlon, Brückenlauf, Marathon. Die kommenden Sport-Wochen brechen in Köln alle Rekorde.

Das wird ein Kölner Sport-Herbst der Rekorde. 4000 Aktive, die am kommenden Sonntag beim Triathlon unter der Severinsbrücke zuerst in den Rhein springen, anschließend Rad fahren und dann zwischen fünf und 21,1 Kilometer durch die Stadt rennen werden. Bis ins Ziel am Tanzbrunnen.

Eine Woche später startet der traditionsreiche Brückenlauf des ASV Köln, es ist der Dreiundvierzigste, mit bisher 3500 Teilnehmenden und einer Premiere am Schokoladenmuseum. Erstmals gibt’s einen Halbmarathon im Angebot – und 60 Prozent haben sich für die 21,1 Kilometer mit sieben Brücken entschieden. Der Rest wird die 11,11 Kilometer lange Spaßrunde in Angriff nehmen. Die gute Nachricht: Hier kann man noch mitmachen. Beim Triathlon geht nichts mehr. Alle Startplätze sind seit Wochen weg.

Köln-Marathon bricht Rekorde

Am 5. Oktober folgt der Marathon – und der bricht alle Rekorde. Die Halbdistanz mit 20.000 Meldungen seit Wochen ausgebucht – und für die Strecke, die der Veranstaltung seit 1997 ihren Namen gibt, haben sich bisher mehr als 10.600 Menschen angemeldet. Sie alle wollen 42,195 Kilometer bis in Ziel am Dom laufen. Hinzu kommen Staffeln und Schulstaffeln, sodass es am Ende rund 36.000 Menschen sein werden, die dem Kölner Pflaster ihre Laufschuhe aufdrücken. Der Marathon ist auf dem besten Weg, zu seinen Glanzzeiten Ende der 1990er Jahre zurückzufinden.

Fünf Wochen, die eine ganze Stadt in Bewegung bringen. Und wenn wir schon von einem gelungenen Sport-Herbst sprechen, sei an dieser Stelle mit Blick auf den Triathlon ein Vergleich erlaubt. Man stelle sich einfach vor, FC-Trainer Lukas Kwasniok hätte am Sonntagabend nach dem grandiosen 4:1 bei der Bundesliga-Heimpremiere gegen den SC Freiburg in der Kabine folgende Ansage gemacht: „Jungs, wir sind gerade so gut in Form. Wir spielen morgen Abend im Pokal gegen die Bayern.“

ASV-Brückenlauf mit Halbmarathon

Bei Triathlon-Profis ist so etwas durchaus drin. Der Däne Emil Holm zum Beispiel, am Sonntag einer der Favoriten auf der Mitteldistanz, was 1,9 Kilometer schwimmen, 90 Kilometer Rad fahren und einen Halbmarathon laufen bedeutet, hat knapp 24 Stunden zuvor noch einen anderen Termin. In der Triathlon-Bundesliga in Hannover muss er um Punkte auf der Sprintdistanz (750 Meter schwimmen, 20 Kilometer radeln und zehn Kilometer laufen) kämpfen. Sein ärgster Konkurrent für den Sieg in Köln, Fabian Kraft, in Schweden gerade Europameister geworden, hat vor eine Woche in Zell am See nochmal seine Form getestet und geht die Sache ganz locker an: „Die Vorbereitung läuft sehr gut, ich fühle mich fit. Es wird spannend, wie ich zwei Rennen direkt hintereinander verkrafte.“

Die Triathleten müssen sich am Sonntag auf eine veränderte Radstrecke einstellen. Weil die Südseite der Deutzer Brücke wegen Bauarbeiten gesperrt ist, muss die Severinsbrücke für den Verkehr freigehalten werden. Der Radkurs führt deshalb von der Deutzer Brücke Richtung Norden über die Boltensternstraße und die Industriestraße Richtung Fühlinger See und zurück. Dadurch verdoppelt sich die Rundenlänge, sodass der Kurs auf der Mitteldistanz nur noch zwei statt bisher viermal gefahren werden muss.

Triathlon-Ziel im Tanzbrunnen

Wer sich das Spektakel anschauen möchte, ist am Rheinufer immer richtig. Rechtsrheinisch wird geschwommen, linksrheinisch geradelt, gelaufen rund um die Hohenzollernbrücke. Wer die Zieleinläufe interessanter findet, braucht sich nur im Tanzbrunnen aufzuhalten. Gestartet wird mit den Schwimmdisziplinen ab acht Uhr im Deutzer Hafen an der Severinsbrücke, mit Ausnahme der Sprinter, die am Messeturm am Kennedy-Ufer ins Wasser gehen.

Acht Prozent mehr Teilnehmende als im Vorjahr verzeichnet die Kölner Ausdauersport GmbH beim Triathlon und hält die Veranstaltung in den kommenden Jahren noch für ausbaufähig. Der ASV Köln ist beim Brückenlauf guten Mutes, nach der Corona-Pandemie und der kurzfristigen Absage im Vorjahr, als es zu einer Terminkollision mit dem Triathlon gekommen war, wieder Fuß fassen zu können. Die Kombination aus kölscher Runde (11,11 Kilometer) für ambitionierte Freizeitläufer und dem neuen Halbmarathon solle wieder zu einem Fixpunkt im Kölner Sportkalender werden, sagt ASV-Geschäftsführer Alexander Mronz.

Beim Köln-Marathon bleibt man trotz des Anmeldebooms bescheiden. 2026 könne man sich vorstellen, das finanzielle Wagnis auf sich zu nehmen und Läuferinnen und Läufer zu verpflichten, die endlich die Uralt-Streckenrekorde knacken. Sie stammen beide aus dem Jahr 2012, gelaufen von Alfred Kering (2:07:37 Stunden) und Helena Kirop (2:25:34 Stunden), beide kommen aus Kenia.