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Statt abzuschleppenRadweg-Markierung in Köln um Auto herumgemalt

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Bei der Markierung des Radwegs am Maarweg in Braunsfeld haben die Arbeiter um ein parkendes Auto herumgemalt.

Köln – Knallrot leuchtet ein vor wenigen Tagen frisch markiertes Stück des Radwegs am Maarweg in Braunsfeld, kurz vor der Kreuzung mit der Aachener Straße. Die von der Stadt beauftragten Arbeiter haben allerdings beim Bemalen einen etwa viereinhalb Meter langen Streifen ausgespart – genau so lang ist der dort abgestellte Audi. Statt das widerrechtlich auf dem Radweg geparkte Fahrzeug abschleppen zu lassen, haben sie mit der roten Farbe kurzerhand um das Auto herumgemalt. Das geschah immerhin äußerst sorgfältig, wie sich anhand der akkurat gezogenen Linien und der rechteckigen Form der Aussparung erkennen lässt.

Audi soll seit Wochen dort parken

Nur einen Meter von dem Audi entfernt, der nach Angaben eines Anwohners bereits seit Wochen dort parken soll, endet die neue Markierung bereits. Der weitere Verlauf des Radwegs ist so ausgeblichen, wie es bei den meisten seiner Art der Fall ist. „Es lebe der ruhende Verkehr“, kommentierte die Initiative „Ring frei“ – die sich für eine eigene Radspur auf den Ringen einsetzt – das kuriose Foto. „Wir hoffen, dass Ring frei nicht so umgesetzt wird.“

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Köln bezeichnete den Radweg sarkastisch als „Street-Art Kunstwerk mit dem Namen Farblücke“. Das dafür verantwortliche Künstlerkollektiv Engelbert und Klaus (in Anspielung auf Ordnungsamtschef Engelbert Rummel und Klaus Harzendorf, Leiter des Amts für Straßen und Verkehrsentwicklung) wolle mit dem Werk „kritisch auf die Dominanz des Automobils im öffentlichen Raum“ hinweisen. „Während ein richtiges Ordnungsamt in der Realität natürlich ein halb auf dem Radweg parkendes Fahrzeug in der Regel sofort abschleppen würde, zeigen die beiden Künstler hier, wie es sein würde, wenn das Falschparken von Amts wegen akzeptiert würde“, so der ADFC.

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Stadt will Vorgang prüfen

„Die Verwaltung ist dankbar für den Hinweis und prüft, warum die Markierung fehlerhaft ausgeführt wurde“, sagte eine Stadtsprecherin am Montag auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Normalfall werde im Bereich anstehender Markierungsarbeiten vorher mit eigens aufgestellten Verkehrszeichen darauf hingewiesen. Sollte der Arbeitsbereich trotz der vorherigen Beschilderung zum Zeitpunkt der Ausführung blockiert sein, bestehe die Möglichkeit, das Fahrzeug abschleppen zu lassen, so die Sprecherin.

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