Subbelrather StraßeKölner Feuerwehr entdeckt Mängel – Mögliche Gefahr für Anwohner

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Feuerwehr Übung Ehrenfeld

Bei der Übung wurde der Rettungsfall geprobt. Die oberen Wohnungen konnte die Feuerwehr mit der Drehleiter nicht erreichen.

Köln – Nur wenige Meter von der Häuserfassade entfernt verlaufen auf der Subbelrather Straße die Schienen der KVB-Linie 5. Der Abstand ist so gering, dass im Fall eines Brandes womöglich eine Gefahr für die Anwohner besteht, wie es die Feuerwehr nun bei einer Übung an dieser Stelle festgestellt hat. Wegen der Oberleitungen, die fast direkt vor den Fenstern auf dem Eckhaus am Ehrenfeldgürtel hängen, sind einige Wohnungen nicht mehr ohne weiteres mit Drehleitern oder tragbaren Leitern erreichbar, hieß es von der Stadt.

Zumindest dann nicht, wenn die Drähte – wie üblich – Strom führen. Für die Bewohner könnte das im Notfall gefährlich sein. Nun kündigt die Stadt Maßnahmen zur Entschärfung an. Welche das sein könnten und welche überhaupt umsetzbar sind, werde derzeit zwischen Berufsfeuerwehr, Bauaufsichtsamt und KVB beraten.

KVb Oberleitungen

Durch die Oberleitungen fließt Strom, der im Einsatzfall zum Problem wird. 

Anfang des Monats rückten Feuerwehr, KVB und Bauaufsicht zu einer Übung zur Kreuzung Subbelrather Straße/Ehrenfeldgürtel aus. Die Einsatzkräfte probten in der nächtlichen Ruhepause der KVB den Ernstfall. Wie also könnten Menschen oder Tiere aus den oberen Stockwerken mit einer Drehleiter gerettet werden, wenn etwa eines der Häuser in Flammen stünde oder sie in einer anderen lebensbedrohlichen Lage sind? Dass der Feuerwehr bei der Gelegenheit die genannten Mängel im Brandschutz aufgefallen sind, kann angesichts der bekannten Enge an der Stelle kaum überraschen. Laut NRW-Bauordnung dürfen Häuser nur gebaut werden, wenn die Zufahrt zum Grundstück breit genug ist, um von Feuerwehr und Rettungsdienst angefahren werden können. Hier ist das Haus aber älter als die KVB-Trasse.

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Stadt sieht keine Gefahr im Verzug

Gefahr im Verzug sieht die Stadt indes nicht, schließlich ist Situation seit Jahren unverändert. „Notwendige technische Umbaumaßnahmen müssen verkehrlich geplant und zwischen den beteiligten Dienststellen abgestimmt werden. Erst nach Vorlage dieser Planung ist eine Einschätzung der Umsetzbarkeit und gegebenenfalls Veranlassung ordnungsrechtlicher Maßnahmen möglich“, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Sollte hier bis dahin tatsächlich ein Ernstfall auftreten, bei dem eine Rettung schwierig oder unmöglich würde, wären die Risiken aber zumindest bekannt gewesen.

Fotos KVB subbelrather

Oberleitungen der KVB behindern den Einsatz von Drehleitern der Feuerwehr an der Kreuzung Subbelrather Straße/ Ehrenfeldgürtel.

Ähnliche Probleme wie an der Ende der 1960er Jahre in Betrieb genommenen Straßenbahnkreuzung Subbelrather Straße/Gürtel gibt es laut KVB und Stadt derzeit an keinem weiteren Gebäude in Köln – weder also entlang des Gürtels, noch im weiteren Verlauf der Linie 5 in Neuehrenfeld. An der dortigen Nußbaumerstraße hatte die Feuerwehr in der Vergangenheit allerdings die gleichen Mängel festgestellt. Die Eigentümer mussten damals ihre Häuser und Wohnungen auf eigene Kosten mit Rettungsleitern nachrüsten. Möglicherweise könnte das auch an der Subbelrather Straße passieren.

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