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Tödlicher UnfallKVB-Opfer war Uni-Präsident Bormann

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Der Präsident der Universität Bayreuth, Rüdiger Bormann, starb in Köln.

Rodenkirchen – Der am Sonntagnachmittag tödlich verunglückte Jogger war der Präsident der Universität Bayreuth, Rüdiger Bormann. Der Physik-Professor hatte sich 2011 bundesweit einen Namen gemacht, als die Uni dem ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) wegen vorsätzlichen Täuschens in seiner Doktorarbeit den Doktortitel entzog.

Bormann hatte beim Joggen am Oberländer Ufer in Marienburg am Sonntagnachmittag eine Straßenbahn übersehen. Er wurde von der Bahn erfasst und starb noch an der Unfallstelle. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, war Bormann mit seiner 47-jährigen Lebensgefährtin, die in Köln wohnt, am Rheinufer entlang in Richtung Norden gelaufen. In Höhe der Marienburger Straße habe Bormann um kurz vor 15 Uhr die Straßenbahngleise überqueren wollen.

Zwar befindet sich an dieser Stelle ein Überweg, aber die Ampel für Fußgänger habe Rot gezeigt, sagte der Behördensprecher. Bormann übersah den Zug der Linie 16, der in Richtung Sürth unterwegs war. „Durch den Zusammenprall wurde der Mann auf den Gehweg geschleudert“, sagte der Polizeisprecher. Mehrere Augenzeugen alarmierten die Feuerwehr und eilten dem Schwerverletzten sofort zur Hilfe, darunter auch die Besatzung eines Streifenwagens, die zufällig an der Unfallstelle vorbeigefahren war. Kurz darauf trafen auch Rettungssanitäter ein. Aber alle Versuche, den 60-Jährigen wiederzubeleben, schlugen fehl. Der 55-jährige Fahrer der Straßenbahn und die Begleiterin des Verunglückten, die den tödlichen Zusammenstoß mitangesehen hatte, erlitten einen Schock. Auch sie mussten behandelt werden.

Uni zeigt sich erschüttert

Die Universität Bayreuth würdigte in einer schriftlichen Erklärung die Erfolge Bormanns: „Wir sind sehr traurig über den Verlust. Er wird uns in unserem Team, das durch großes gegenseitiges Vertrauen geprägt ist, sehr fehlen“, teilte Markus Zanner, Kanzler der Universität Bayreuth, mit. Der bayerische Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) zeigte sich erschüttert über den Tod Bormanns: „Mit Rüdiger Bormann verliert nicht nur die Universität Bayreuth, sondern ganz Bayern einen dynamischen und hoch geschätzten Universitätspräsidenten.“ Rüdiger Bormann wurde 1952 in Bremen geboren. Er studierte an der Universität Göttingen und promovierte dort 1979 auf dem Gebiet der Metallphysik. 1989 erhielt er einen Ruf an die Technische Universität Hamburg-Harburg, an der er bis 2009 als Professor für Metallphysik das Institut für Werkstoffphysik und -technologie leitete.

Seit 1989 war Bormann in Personalunion Abteilungsleiter und ab 1996 Institutsleiter für Werkstofftechnologie des Instituts für Werkstoffforschung am GKSS-Forschungszentrum GmbH. (ts, ksta, epd)