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LesermeinungenLinie 18 verkürzen? Fahrgäste bleiben auf der Strecke!

7 min
Leerer Bahnsteig der Straßenbahnhaltestelle Buchheim Herler Straße auf der Route der Linie 18

KVB-Haltestelle Buchheim Herler Straße

Bewohner des Kölner Nordens wehren sich gegen KVB-Pläne, die ihre Direktverbindung zum Hauptbahnhof kappen würden. 

Die Stadt Köln hat angekündigt, dass die Straßenbahnlinie 18 ab Mitte September in Buchheim Herler Straße enden soll. Holweide und Dellbrück werden dann nicht mehr von ihr angefahren. Außerdem soll der bisherige Fünf-Minuten-Takt der Linie 18 nur noch zwischen den Haltestellen Klettenberg und Reichenspergerplatz und zu den Hauptverkehrszeiten angeboten werden. Dagegen wehrt sich die Bezirksvertretung Mülheim. Auch Leserinnen und Leser protestieren:

Verkürzung der Linie 18: „Für Pendler eine Katastrophe“

Diejenigen, die von Thielenbruch aus jeden Tag zur Arbeit, zur Schule und in die Stadt pendeln müssen, kommen ohne die Linie 18 nicht aus. Wie lebenswichtig diese Route für sie ist, zeigte sich während der immer wieder verlängerten Baumaßnahmen der Mülheimer Brücke. Es gibt keine Alternative zur Linie 18, die im Fünf-Minuten-Takt die Reisenden auf direktem Wege auf die andere Rheinseite, zu den Knotenpunkten Hauptbahnhof und Ebertplatz befördert. Wenn gar die Linien 3 und 18 beide nicht fahren – was in der jüngsten Vergangenheit nicht sehr oft vorkam –, ist das für Pendler aus verständlichen Gründen eine morgendliche Katastrophe!

Daher muss zumindest eine Fahrtmöglichkeit auf dem unmittelbaren und schnellsten Weg in die Innenstadt erhalten bleiben. Eine Zerstückelung der Fahrtroute der Linie 18, wenn diese an der Haltestelle Herler Straße endet, sodass die Fahrt mit der Linie 3 weitergeführt werden muss, funktioniert für die Fahrgäste erfahrungsgemäß sehr schlecht; sie bleiben wortwörtlich auf der Strecke, sie verlieren wertvolle Zeit und Nerven. Im besten Falle kommen sie sehr verspätet am Ziel an.

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

Fahrgäste wie ich, die unmittelbar von der Routenänderung betroffen würden, teilen die Meinung der Bezirksvertreterin von Müllheim, Frau Annika Hillecke, die im „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit den Worten zitiert wird: „Es ist nicht zumutbar, dass die Ressourcenknappheit der KVB im Hinblick auf Personal und Fahrzeuge sich in Einschränkungen niederschlägt.“ Ja, es ist unzumutbar! Die Linie 18 muss, wie früher, während der Stoßzeiten im Fünf-Minuten-Takt weiter bis nach Thielenbruch fahren, zusätzlich zur Linie 3! Celik Akpinar Köln

Linie 18: Haltestelle Herler Straße für Massenumstieg ungeeignet

Haben sich die Kölner Verkehrsbetriebe Gedanken gemacht zum Fahrgastaufkommen an der Haltestelle Herler Straße zu Schulbeginn? Dort müssten alle umsteigen, die mit der Linie 18 etwa zum Bahnhof Mülheim oder zum Wiener Platz unterwegs sind. Selbst wenn man nur für das Hölderlin und das Genoveva-Gymnasium am Wiener Platz für jede Jahrgangsstufe 10 Schülerinnen und Schüler von „jenseits der Herler Straße“ ansetzt, bedeutet das, dass sich bei Schulbeginn knapp 200 (!) Personen zusätzlich auf dem Bahnsteig befinden.

Wie soll da ein sicheres Umsteigen garantiert werden? Ein weiterer Einwand gegen die Kappung der Linie 18: Ohne Umsteigen wären für die Bewohner von Dellbrück weder der Hauptbahnhof noch der Bahnhof Mülheim erreichbar. Um zur S-Bahn in Dellbrück zu kommen, müssen die meisten Dellbrücker auch den Bus nehmen. Doris Schneider Köln

Streckenänderung Linie 18: Benachteiligung des Kölner Nordens

Wieder einmal lässt man die im Norden im Regen stehen. So viel zur Wertschätzung der Bürger im Norden der Stadt. Heinz-Dieter Lützeler Köln

Kappung der Linie 18: Rückschlag für Verkehrswende

Die Linie 18 soll ab September in Buchheim Herler Straße enden. Holweide und Dellbrück würden damit grundsätzlich nicht mehr bedient. Über die Planungen der KVB ärgere ich mich maßlos. Es ist ja nicht nur so, dass es damit nicht mehr möglich ist, ohne Umsteigen aus dem Rechtsrheinischen zum Hauptbahnhof zu gelangen und umgekehrt. Die Dellbrücker und Holweider sind damit auch vom Bahnhof Köln-Mülheim abgeschnitten. Dieser wird von vielen Personen als Station Richtung Düsseldorf und Ruhrgebiet genutzt.

Ein weiteres Umsteigen wird für viele Menschen zu Verzögerungen führen, die sicher nicht so ohne weiteres hingenommen werden. Es ist sehr ärgerlich, dass damit einer Verkehrswende das Wasser abgegraben wird. Ich unterschreibe jede Petition, die im Moment im Umlauf ist, um diese Planung rückgängig zu machen. Ich hoffe, dass der KVB ein Licht aufgeht, wenn sich viele Pendler per Petition oder direkt per Mail an sie wenden. Angelika Buitkamp Köln

Verkürzung der Linie 18: „Schäl Sick wird systematisch vernachlässigt“

Wer in Köln-Dellbrück wohnt, hat über Jahre eine Verschlechterung der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr hinnehmen müssen. Die Fahrgastzahlen der Linie 18 sind in den letzten Jahren stark gestiegen, was zu Kapazitätsproblemen führte. Deshalb waren wir erleichtert zu hören, dass die Stadt etliche Haltestellen verlängern will, um mehr Fahrgäste aufzunehmen. Das Gesamtprojekt der „notwendigen Kapazitätserweiterung der Linien 4, 13 und 18“ ist bis maximal 90 Prozent sogar förderfähig nach ÖPNVG [Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr, die Red.], und der Baubeginn sollte 2026 starten, so beschlossen im Verkehrsausschuss im Oktober 2024.

Jetzt ist zu lesen, dass die Linie 18 Dellbrück und Holweide gar nicht mehr anfahren soll. Wer hat sich das ausgedacht? Eine Alternative sei die 1,5 Kilometer entfernte Haltestelle der S-Bahn-Linie 11. Die fährt laut Plan alle 20 Minuten ebenfalls zum Bahnhof. Abends und am Wochenende alle 30 Minuten. Eigentlich sollte sie seit etwa 20 Jahren bis Bergisch Gladbach zweispurig ausgebaut und der Takt verdoppelt werden.

Immer häufiger fällt jede zweite Bahn aus, sodass man bei wichtigen Terminen besser eine Bahn früher losfährt. Bei Personalmangel ist die Bahn sogar schon für ganze Wochenenden komplett ausgefallen. Das Taxi vom Hauptbahnhof für 50 Euro haben daher schon etliche Dellbrücker zahlen müssen. Da KVB und DB Regio voneinander unabhängig agieren, wäre hier auch go.Rheinland gefragt, etwas für die bessere Koordination des Personennahverkehrs zu tun.

Dass es immer wieder den bevölkerungsreichsten Stadtteil Mülheim betrifft, in dem Engpässe hingenommen werden müssen, hat ein Geschmäckle. Bestes Beispiel ist die Linie 17, die überflüssigerweise für viel Geld zusätzlich geschaffen wurde, um die Einfluss-„Reichen“ aus Bayenthal und Rodenkirchen besser anzubinden. Diese Bahn wird zuverlässig bedient, fährt aber fast leer durch die Gegend. Die Schäl Sick mit ihren gut 400.000 Einwohnern wird scheinbar systematisch von der Stadtverwaltung vernachlässigt. Iris Welter Köln-Dellbrück

Eine Straßenbahn der Linie 18, Richtung Buchheim, fährt an einer niedergelassenen Schranke vorüber.

Nach Plänen der KVB soll die Stadtbahnlinie 18 ab Herbst in Buchheim enden.

„Ohne Umsteigen von Thielenbruch zum Hbf muss weiter möglich sein“

Anstelle des Vorhabens „Ohne Umsteigen von Köln nach London“ wäre schon viel damit geholfen, ohne Umsteigen von Thielenbruch zum Hauptbahnhof Köln fahren zu können. Na ja, London hat, einmal angekommen, dann wenigstens das zuverlässigere Nahverkehrssystem. Dr. Eckhard Korsch Köln

Streckenkürzung Linie 18: „Ich protestiere energisch“

Gegen den Plan, die Linie 18 nur noch bis Holweide fahren zu lassen und die Linie 13 als Ersatz dafür bis nach Thielenbruch weiterzuführen, protestiere ich energisch und mit Nachdruck. Köln-Dellbrück ist nicht eben zentral in Köln gelegen, sondern befindet sich am Stadtrand. Das hat zur Folge, dass die Einwohner – anders als in Deutz oder Mülheim – nicht mal eben in 15 Minuten von A nach B „hoppen“ können, sondern deutlich längere Wege und Fahrzeiten in Kauf nehmen müssen.

Und weil das so ist, ist jede gesparte Minute und Sekunde wichtig und jede verlorene Stunde, Minute und Sekunde eine Strafe für die Dellbrücker Einwohner und Bürger. In Ehrenfeld, Sülz, Deutz, Innenstadt verkehren gleich mehrere Bahnen und Linien; in Dellbrück aber nur zwei. Überdies gibt es trotz der Größe des Stadtteils und der doch recht hohen Einwohnerzahl nur eine einzige, lausige Buslinie in Form der Linie 154.

2023/2024 haben die KVB das Angebot an Fahrten um jedenfalls 20 Prozent gekürzt und dann 2024/2025 nochmals um 20 Prozent. Und in dieser Situation wollen sie die Einwohner Dellbrücks erneut beschneiden, statt für die Nutzung des ÖPNV Werbung zu machen durch attraktive und schnelle Verbindungen. Wenn die KVB ihre Pläne in die Tat umsetzen, dann hat der Bürger die Line 3 zur Verfügung. Damit kommt er zwar irgendwie zum Neumarkt. Zum Hauptbahnhof kommt er aber nicht! Auch mit der Line 13 kommt man nicht zum Neumarkt oder gar zum Hauptbahnhof.

Man komme mir bitte nicht mit dem Scheinargument, man könne ja von der Haltestelle Deutz/Messe der Linie 3 zum Bahnhof Deutz gehen. Denn dieser Weg dauert im Regelfall satte fünf Minuten. Und schön ist dieser Weg oberirdisch angesichts des erheblichen Autoverkehrs bzw. unterirdisch angesichts des unterirdischen Zustands der Tunnel und der Fliesen auch nicht.

Wenn Sie aber die Linie 18 unverändert lassen, dann kann der Bürger weiterhin auf direktem Wege zum Hauptbahnhof und/oder in die Innenstadt gelangen. Dafür werbe ich nicht nur, ich verlange das nachgerade. Denn die S 11, die theoretisch auch von Dellbrück aus zum Hauptbahnhof fährt, ist keine ernstzunehmende Alternative – ist diese doch bekanntlich chronisch unpünktlich. Manchmal fällt sie sogar ganz aus. Andreas Groß Köln