Vivian, Adrian und Lili PaulRoncallis wohlgeratene Zirkuskinder

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Sie werden das Zepter übernehmen: Vivian (v.l.), Lili und Adrian Paul mit Vater Bernhard. Alle drei Kinder wollen in das Zirkus-Geschäft einsteigen.

Sie werden das Zepter übernehmen: Vivian (v.l.), Lili und Adrian Paul mit Vater Bernhard. Alle drei Kinder wollen in das Zirkus-Geschäft einsteigen.

Köln – Vivian, Adrian und Lili Paul sind „wohlgeratene Zirkuskinder“ – das sagt ihr Vater, Roncalli-Direktor Bernhard Paul. Gut geraten sind sie vor allem deshalb, weil sie das Lebenswerk ihres Vaters weiterführen wollen. Gedrillt hat der 66-Jährige sie nie darauf. „Der Zirkus ist ein hartes Geschäft“, sagt Paul. Aber stolz macht es ihn trotzdem, dass die drei offenbar gar nicht anders können, als voll miteinzusteigen in seine Roncalli-Welt. „Sie haben eine sehr rasante Rollschuhnummer für unser neues Programm einstudiert – ohne dass ich davon wusste.“

Vivian (24), Adrian (22) und die 15-jährige Lili trainierten zwei Jahre lang heimlich. Sie schlichen sich nachts ins Zelt, weil sie Angst hatten, ihr Vater könnte ihnen das Training verbieten. „Es wäre mir wahrscheinlich zu gefährlich gewesen“, sagt Paul. Nun steht die Nummer der Rollschuhakrobaten, die sich „Les Paul“ nennen. Die Roncalli-Kinder feiern ihre Premiere am 11. April im neuen Programm „Time is Honey“ im Zelt auf dem Neumarkt. „Ich habe schon als Kind lieber mit den Artisten in der Manege trainiert als mit meinem Vater Eis zu essen“, sagt die Jüngste, Lili. Ihr Bruder Adrian spielt als Gitarrist eigentlich im Roncalli-Orchester. Und Vivian schwebt an einem Ring gerne hoch oben unter der Zeltkuppel. Der Plan ist, dass sie den Zirkus irgendwann gemeinsam leiten.

Vom Vater ausgebildet

Nach und nach macht ihr Vater sie mit allen Bereichen des Geschäfts vertraut – dazu gehört natürlich auch die Verwaltung, das Marketing, die Pressearbeit. „Ich gebe dann einzelne Segmente an sie weiter.“ Zirkusdirektoren müssen Alleskönner sein. Die Premiere am 11. April wird Vorstellung Nummer 1302 sein. Seit fast 40 Jahren ist der Circus Roncalli in der Welt unterwegs. „Seit 30 Jahren haben wir unser Winterquartier in Mülheim“, sagt Paul. In Porz gibt es nun ein zweites Winterquartier – auch, um Platz zu schaffen für ein geplantes Museum auf dem Mülheimer Gelände (siehe „Pauls Zirkus-Museum“). Zu Köln habe Roncalli die engste Verbindung. „Das ist jetzt keine Schleimerei.“

Bernhard Paul liebt Clowns, und deshalb war er auf etlichen Festivals unterwegs, um eine komplette Truppe zu casten: die Roncalli’s Royal Clown Company. „Wir haben fünf der besten beisammen“, verspricht er. Der Zirkus hat außerdem einen neuen Magier, den Spanier Sergi Buka, der mit Licht und Schatten fabelhafte Wesen zaubert. „Und wenn ich merke, dass die Kölner das wünschen, steige ich auch noch mit meiner roten Nase zu meinen Kindern in die Manege“, sagt Paul und lacht.

Der Circus Roncalli gastiert vom 11. April bis 11. Mai auf dem Neumarkt. Karten gibt es ab 15 Euro bei Köln-Ticket, Telefon 0221-2801.

www.roncalli.de

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