Vorbild Rotterdam?Gutachter halten Wasserbus auf dem Rhein in Köln für realistisch

Lesezeit 2 Minuten
Wasserbus Rotterdam

Ein Wasserbus in Rotterdam auf der Nieuwe Maas. Links ist die Erasmusbrücke zu sehen.

Köln – Die Idee, auf dem Rhein einen Wasserbus als öffentliches Verkehrsmittel einzusetzen, spielte bereits 2015 eine wichtige Rolle beim Kampf um das Oberbürgermeisteramt. Der unterlegene SPD-Kandidat Jochen Ott hatte das damals als einen zentralen Baustein für die Zukunft des Verkehrs in Köln vorgeschlagen. Die damalige Wahlsiegerin, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, ist ebenfalls eine Befürworterin.

„Ein Wasserbussystem auf dem Rhein könnte für die Region Köln ein weiterer wichtiger Baustein der Verkehrswende werden“, sagte sie jetzt. Es sei nicht länger eine Utopie, sondern inzwischen eine realistische Möglichkeit. „Wir sollten jetzt alles daran setzen, zu ermitteln, unter welchen Voraussetzungen ein Wasserbussystem auf dem Rhein verwirklicht werden kann“, so Reker. Dafür sei noch einiges zu tun, deshalb plädierte sie dafür, die Planungen zu konkretisieren und voranzutreiben.

Vorab weitere Untersuchungen notwendig

Eine im März 2020 von der Stadt in Auftrag gegebene Machbarkeitsuntersuchung ist inzwischen abgeschlossen. Die beauftragten Gutachterbüros sind zu dem Schluss gekommen, dass vor dem Aufbau eines solchen Systems noch ergänzende Untersuchungen beziehungsweise Vorarbeiten zu leisten seien. Die Verwaltung habe sich der gutachterlichen Meinung angeschlossen, teilte die Stadt mit. Sie schlägt den politischen Gremien nun vor, zunächst ein Arbeitsprogramm aufzusetzen, in dem die weiteren Schritte festgehalten, in eine zeitliche Reihung gebracht und Ressourcenbedarfe sowie Zuständigkeiten abgesteckt werden.

Alles zum Thema Henriette Reker

Die Gutachter stellten in ihrer Empfehlung fest, dass ein Wasserbussystem insgesamt gute Voraussetzungen für eine Implementierung zur Ergänzung in das bestehende System des öffentlichen Personennahverkehrs besitze. Ein solches System sei zunächst einmal grundsätzlich realisierbar, es seien im Vorfeld aufgrund der Komplexität allerdings noch sehr viele Details zu klären.

Wasserbussystem könnte sich wirtschaftlich rechnen

Aus volkswirtschaftlicher Sicht kann sich ein Wasserbussystem auf dem Rhein nach Ansicht der Gutachter auf lange Sicht rechnen, wenn es sich zunächst auf besonders nachgefragte Verbindungen beschränke und nach und nach ausgebaut werden könne. Als Pilotprojekt hatten die Experten im Zwischenbericht zunächst eine Verbindung zwischen den Stadtteilen Niehl, Mülheim und Innenstadt vorgeschlagen.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Ich freue mich, dass wir bei der Prüfung, perspektivisch ein Wasserbussystem in Köln einzuführen, einen Schritt weitergekommen sind. Denn wir benötigen neue, in den Nahverkehr integrierte Alternativen, die eine attraktive Angebotserweiterung im Rahmen der nachhaltigen Mobilität darstellen“, sagte Verkehrsdezernent Ascan Egerer.

KStA abonnieren