Vorwurf gegen Kölner KitaErzieherinnen sollen Kinder in dunkle Räume gesperrt haben

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Kita Buchheim 180620

Eltern erheben gegen eine Buchheimer Kindertagesstätte schwere Vorwürfe.

Köln – Mehrere Eltern erheben derzeit schwere Vorwürfe gegen Erzieherinnen der katholischen Kita St. Theresia in Buchheim. Sie sollen Kinder vorsätzlich in dunkle Räume geschlossen haben, um sie zu bestrafen. Die Kölner Polizei, das Landesjugendamt und das Erzbistum Köln sind bereits informiert. Die beschuldigten Erzieherinnen wurden nun im Auftrag des Kölner Erzbistums und in Absprache mit dem Landesjugendamt und dem Jugendamt Köln vorläufig vom Dienst freigestellt.

Eine der Mütter, die diesen Vorwurf erhoben hat, ist Claudia Correnti. Ihr fünfjähriger Sohn habe sich in den vergangenen Monaten merklich verändert. „Plötzlich stotterte er wieder, war total ängstlich, machte ins Bett, ja sogar in die Hose", sagt Correnti gegenüber dem Express. „Und er hat seine Schwester gekratzt, als die ihn im Kinderzimmer einschließen wollte."

Therapeut gab Hinweis zur Kita

Daraufhin habe sie sich an einen Sprachtherapeuten gewandt, der nach einem Gespräch mit dem Jungen darauf hinwies, dass in der Kita etwas vorgefallen sein müsse. Denn immer wenn der Therapeut die Kindertagesstätte ins Gespräch gebracht habe, habe der kleine Junge abgeblockt. 

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Claudia Correnti suchte das Gespräch mit anderen Eltern, deren Kinder ebenfalls die Kita in Buchheim besuchen. Daraufhin erfuhr sie von jenen „Erziehungsmaßnahmen“. Zudem meldete sich ein ebenfalls betroffener Vater im „Nett-Werk Köln“ und schrieb, dass sich inzwischen circa 15 Eltern gemeldet hätten, deren Kinder vom Einsperren in dunkle Räume erzählt haben. Auch sein Sohn sei davon betroffen, man habe ihm beim Schließen der Tür sogar die Finger eingeklemmt. Laut Aussage der Eltern, seien mittlerweile viele der Kinder ernsthaft traumatisiert.

Staatsanwaltschaft überprüft die Vorwürfe

Die Vorwürfe werden nun von der Staatsanwaltschaft überprüft. Der Interventionsbeauftragte des Erzbistums, Oliver Vogt, sagt: „In unseren katholischen Kindertagesstätten ist uns das Wohlbefinden jedes einzelnen Menschen besonders wichtig. Daher haben wir in Absprache mit dem Landesjugendamt zum Wohl der Kinder die sofortigen Maßnahmen in die Wege geleitet und werden den Fall genau prüfen.“ Die Interventionsstelle sei darauf vorbereitet, bei Bekanntwerden von Vorwürfen „schnell und professionell zu handeln“.

Aufgrund des Ausfalls der beschuldigten Erzieherinnen, sollen in dieser Wochen Notgruppen für die Kinder in der Kita eingerichtet werden. Ab dem 25. Juni werde die Kindertagesstätte dann mit anderen Mitarbeitern wieder normal weitergeführt. Den betroffenen Eltern und Kindern wird zudem psychologische Hilfe angeboten. (red)  

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