In der Jahresstatistik der nächtlichen Dauerschallpegel sind wenig Veränderungen zu sehen, laute Lärmereignisse gibt es aber seltener.
Lärmmessungen in KölnBesonders laute nächtliche Störungen am Flughafen Köln/Bonn sind zurückgegangen

Am Flughafen Köln-Bonn darf auch nachts gestartet und gelandet werden.
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Der nächtliche Fluglärm rund um den Flughafen Köln/Bonn ist in den vergangenen vier Jahren auf dem Kölner Stadtgebiet im Durchschnitt nicht zurückgegangen. Das geht aus einer Auswertung der Lärmmessstellen in Merheim und Rath/Heumar hervor. Demnach lag der Jahresdurchschnitt an den vier Messorten im vergangenen Jahr zwischen 51,1 und 56,2 Dezibel. Zum Vergleich: 50 Dezibel entsprechen einem Vogelzwitschern und 60 Dezibel einem normalen Gespräch zwischen zwei Menschen.
Flughafen verweist auf Erfolge des eigenen Lärmminderungskonzepts
Umweltdezernent William Wolfgramm hat auf Anfrage der Grünen-Ratsfraktion jetzt darauf hingewiesen, dass in der „Jahresstatistik der nächtlichen Dauerschallpegel“ zwar wenig Veränderung zu sehen ist, sich aber dennoch ein Rückgang der nächtlichen Lärmbelastung sehr gut anhand der Häufigkeit besonders lauter Einzellärmereignisse belegen lasse.
So ist die Zahl der lauten nächtlichen Einzelereignisse, bei denen Flugzeuge einen Lärmpegel von mehr als 80 Dezibel verursacht haben, deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2024 gab es knapp unter 1000 Messungen in dieser Höhe, 2020 waren es noch rund 1700. Messungen mit Werten von mehr als 85 Dezibel gab es zudem nur noch selten. Zum Vergleich: Ein Rasenmäher erzeugt einen Lärm von etwa 80 Dezibel.
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„Nach Auffassung des Flughafens lassen sich anhand dieser Darstellungen die Erfolge der nächtlichen Lärmminderung durch die Maßnahmen des Lärmminderungskonzepts eindrucksvoll belegen“, teilt Wolfgramm mit. Eine Ausnahme bildet die fünfte Messstelle außerhalb des Kölner Stadtgebiets in Rösrath-Rambrücken. Diese wird in einer separaten Statistik geführt – dort verursachen die meisten Landungen Werte von mehr als 80 Dezibel.
Der Kölner Stadtrat hatte Ende 2020 beschlossen, dem Flughafen nur dann einen finanziellen Zuschuss zu gewähren, wenn dieser sich darum bemüht, die Lärmbelastung mittels einer Strategie zu reduzieren. Ein Teil des Konzepts sieht vor, die Fracht- und Fluggesellschaften mit Rabatten auf die Flughafenentgelte zu motivieren, möglichst tagsüber zu starten und zu landen.
So kann es nachts fast zehnmal so viel wie tagsüber kosten, wenn eine Boeing 747-8 den Flughafen Köln/Bonn benutzt. Nachts sind es 3108,91 Euro, tagsüber mit Rabatten 346,31 Euro. Und auch ohne Rabatte ist das Flughafenentgelt tagsüber günstiger als nachts. Unter der Woche würden 1853,51 Euro fällig werden, am Wochenende sind es 2346,31 Euro.

