Protest gegen Kardinal WoelkiPriester segnen homosexuelle Paare vor dem Kölner Dom

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Eine Regenbogenflagge weht in Köln. Vor dem Kölner Dom wollen am 20. September katholische Priester gleichgeschlechtliche Paare segnen, es ist auch ein Protest gegen den Kölner Kardinal Woelki.

Eine Regenbogenflagge weht in Köln. Vor dem Kölner Dom wollen am 20. September katholische Priester gleichgeschlechtliche Paare segnen, es ist auch ein Protest gegen den Kölner Kardinal Woelki. (Symbolbild)

Kardinal Woelki hatte einen Pfarrer aus Mettmann für die Segensfeiern gemaßregelt. Die Kritik wird nun bis vor den Kölner Dom getragen.

Aus Protest gegen Kardinal Rainer Maria Woelki zelebrieren mehrere katholische Priester am 20. September eine Segnungsfeier für gleichgeschlechtliche Paare vor dem Kölner Dom. Es werde zunächst einen kurzen Gottesdienst geben, dann die individuelle Segnung und anschließend noch kirchenpolitische Statements, sagte der Münchner Geistliche Wolfgang Rothe am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Rothe hatte die Segensfeier vor dem Dom angeregt. Der 20. September wurde ausgewählt, weil dies der Jahrestag von Woelkis Amtseinführung im Jahr 2014 ist. Die Feier soll abends um 18.30 Uhr stattfinden.

Erzbistum Köln: Kardinal Woelki maßregelte Pfarrer aus Mettmann für Segensfeiern

Aktueller Anlass für den geplanten Protest ist die Maßregelung von Hubert Ullmann, einem Pfarrer aus Mettmann bei Düsseldorf, der eine Segensfeier für Liebende - darunter auch homosexuelle Paare - abgehalten hatte. Das Erzbistum hatte ihn dafür gerügt und darauf verwiesen, dass der Vatikan solche Feiern ausdrücklich verbiete.

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Dieses Vorgehen führte zu einer Welle der Empörung. So schrieb das Festkomitee Kölner Karneval (FK) auf Instagram: „Kölschfässer & Rosenmontagswagen segnen, aber sich liebende Menschen nicht? Kein Verständnis!“. Der Kölner Kardinal Woelki ist zudem auch nicht auf die traditionsreiche Prinzenproklamation eingeladen, das Festkomitee distanzierte sich von Woelkis Positionen zur Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren

Anfang August sagte FK-Präsident Christoph Kuckelkorn: Der Kölner Karneval sei mit der Kirche und dem christlichen Glauben eng verbunden. „Aber der Karneval ist auch der Spiegel einer bunten Gesellschaft, gerade in Köln, der Stadt, die für Offenheit und Toleranz steht“, so Kuckelkorn und stellte für den Kölner Karneval klar: „Bei uns ist Platz für jeden Jeck, egal wen er liebt.“

Segen für homosexuelle Paare: Katholische Pfarrgemeinden wollen weitere Feiern abhalten

Die katholischen Pfarrgemeinden Sankt Lambertus und Sankt Maximin in Mettmann hatten angekündigt, sich über Woelkes Verbot für Segensfeiern für homosexuelle Paare hinwegsetzen zu wollen. Für Sonntag, 10. September, hatte die „AG Regenbogenkriche für alle“ Mitte August eine weitere Segensfeier angekündigt. Abgehalten werde die Feier aber nicht von Priest Ullmann, da dieser Konsequenzen zu befürchten habe, sondern von einer Gemeindereferentin.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ist bereits mehrfach in die Kritik für seine Positionen rund um Segnungen von homosexuellen Paaren geraten. Rund um die lückenhafte Aufklärung des Erzbistums Köln im Missbrauchsskandal, gibt es zahlreiche Stimmen, die mehr Erklärungen von Woelki oder sogar seinen Rücktritt fordern. Der Kölner Kardinal ist zudem regelmäßig Ziel von Protestaktionen, wie einer Plakat-Aktion im Februar. (mab mit dpa)

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