Zum 150-jährigen BestehenKölner Feuerwehr bekommt eine KVB-Bahn geschenkt

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Das neuste Feuerwehrfahrzeug: die Jubiläumsbahn der KVB

Köln – Höhenretter, die im Sicherheitsgeschirr stecken und sich kameradschaftlich abklatschen, ein Jugendlicher im Schutzanzug, der ein Feuer löscht, ein Taucher in voller Montur und ein Mann, der in der Leitstelle vor Bildschirmen sitzt – solche Motive sind auf der Stadtbahn zu sehen, die am Mittwoch auf dem Neumarkt vorgestellt worden ist. Anlass für die Kölner Verkehrs-Betriebe, eine ihrer Niederflurbahnen in dieser Art zu gestalten, ist das 150-jährige Bestehen der Kölner Feuerwehr, das in diesem Jahr gefeiert wird.

Für mindestens zwei Jahre wird die Bahn auf den Strecken der Linien 1, 7, 9, 12 und 15 unterwegs sein. Zum Design gehören – unter Einbeziehung der Notfallnummer – auch Schriftzüge wie „112 % Herzblut für Köln“ und „112 % Leidenschaft“. Die Feuerwehr sei „ein lebensnotwendiger und damit unverzichtbarer Teil unseres Zusammenlebens in Köln“, sagte KVB-Chefin Stefanie Haaks. „Wir selber sind häufig auf ihre Unterstützung angewiesen.“ Stadtdirektorin Andrea Blome äußert, sie sei „stolz, dass sich Köln auf seine Feuerwehr verlassen kann“. Mit der umgestalteten Stadtbahn lasse sich gut „Werbung für die vielfältigen Möglichkeiten machen, sich bei der Feuerwehr zu engagieren“; vor allem brauche es mehr Frauen.

Die Präsentation der Bahn, die von der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr über den Rettungsdienst bis zur Jugendfeuerwehr unterschiedliche Tätigkeitsbereiche vor Augen führen soll, leitete offiziell das Jubiläumsjahr der Feuerwehr Köln ein. Am 2. Juni 1872 wurden die ersten 48 Männer der „Feuerwehr Cöln“ im heutigen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium vereidigt. Im Einsatz war strengste Disziplin gefordert. Von den 48 Männern wurden 33 auf eigenen Antrag entlassen, einige davon schon nach wenigen Tagen. 1888 wurden die Freiwilligen Feuerwehren mehrerer Stadtteile eingemeindet. 1899 übernahm die Berufsfeuerwehr auch den Krankentransport.

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Erste Frau 2008 aufgenommen

Im Laufe der Jahre kamen neue Einsatzmittel hinzu. 1926 gingen die beiden letzten Feuerwehrpferde außer Dienst. 1933 wurde die Berufsfeuerwehr in die Feuerlöschpolizei Köln überführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Dienstbetrieb mit zehn Beamten wieder aufgenommen. 1975 erweiterte sich mit der kommunalen Gebietsreform das Einsatzgebiet der Kölner Wehr. Der letzte tödliche Einsatzunfall ereignete sich 1996. 2008 nahm bei der Berufsfeuerwehr die erste Frau ihren Dienst auf. Den längsten Einsatz absolvierte die Feuerwehr nach dem Einsturz des Stadtarchivs im März 2009.

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Inzwischen gehören 3324 Frauen und Männer zur Kölner Feuerwehr, davon 1688 zur Freiwilligen und 1636 zur Berufsfeuerwehr. Sie alle absolvieren jährlich rund 200.000 Einsätze. „Die haupt- und ehrenamtlichen Rettungskräfte sind eine der tragenden Säulen der Gefahrenabwehr“, sagte Volker Ruster, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Köln. Die Männer und Frauen lebten „jeden Tag das, wofür unsere Feuerwehr Köln steht: Teamgeist, Kompetenz und Engagement“. In der Zeit der Corona-Pandemie seien „wir an unsere Grenzen gekommen“. Ein gravierendes Problem sei der Personalmangel; wie Blome betonte Ruster, dass besonders Bewerbungen von Frauen willkommen seien.

Tag der offenen Tür geplant

Zusätzlich zum Einsatz der Stadtbahn weist seit dieser Woche eine Plakatkampagne auf das 150-jährige Bestehen der Feuerwehr hin. Außerdem wird es im Laufe des Jahres mehrere Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums geben, darunter einen Tag der offenen Tür, der laut Ruster im Sommer stattfinden soll, für den aber noch kein Datum feststeht. Das letzte Mal veranstaltete die Feuerwehr 2019 einen solchen Tag, an dem sich die Besucher über die Berufs- und Ehrenamtsmöglichkeiten informieren können.

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