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Langjähriger WDR-IntendantFritz Pleitgen mit 84 Jahren in Köln gestorben

Lesezeit 3 Minuten
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Fritz Pleitgen bei der Aufnahme eines Podcasts.

Köln – Der deutsche Journalist und Autor Fritz Pleitgen ist am Donnerstag in Köln gestorben, wie der Westdeutsche Rundfunk am Freitagmorgen mitteilte. Pleitgen arbeitete von 1963 an als Journalist beim WDR und war von 1995 bis 2007 Intendant. Der bis zu seinem Tod in Bergisch Gladbach lebende Pleitgen galt als einer der einflussreichsten deutschen Journalisten und Medienmacher.

„Der Tod von Fritz Pleitgen ist für uns alle im WDR eine sehr traurige Nachricht. In unseren Herzen sind die Flaggen auf Halbmast“, äußert sich WDR-Intendant Tom Buhrow zum Tod von Fritz Pleitgen. Dieser sei „ein großer Kapitän“ gewesen, der den WDR geprägt habe wie kaum ein anderer.

Zwölf Jahre als Intendant: „Fritz Pleitgen liebte seinen WDR“

Buhrow lobte Pleitgens Mut, dessen Fairness und seine Loyalität zum Westdeutschen Rundfunk: „Er liebte seinen WDR“. Pleitgen prägte in seiner langjährigen Tätigkeit als Intendant den öffentlich-rechtlichen Rundfunksender wie kaum ein Zweiter. Als angesehener Rundfunkmanager und Journalist war er federführend für die Ausrichtung des WDR, von 2001 bis 2002 war er Vorsitzender der ARD. 

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Dem Fernsehpublikum ist Pleitgen unter anderem durch zahlreiche Moderationen von „Brennpunkt“-Sendungen oder dem ARD-„Presseclub“ bekannt, den er bis 2006 moderierte. 2020 machte Pleitgen, der damals ehrenamtlicher Präsident der Deutschen Krebshilfe war, eine Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs öffentlich.

„Fritz Pleitgen war ein kluger Stratege, der sich dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk voll und ganz verpflichtet fühlte und sich energisch und leidenschaftlich für ihn einsetzte. Vorbild, Ratgeber, Mentor war er für viele, auch für mich. Wir haben ihm sehr viel zu verdanken. Ihm gebührt ein ganz besonderer Platz in der WDR-Geschichte“, so WDR-Intendant und ARD-Vorsitzender Tom Buhrow.

Henriette Reker trauert um Fritz Pleitgen

Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte am Donnerstagmittag bestürzt über den Tod von Fritz Pleitgen. „Mit großer Trauer habe ich die Nachricht vom Tod von Fritz Pleitgen aufgenommen“, so Reker. Pleitgen habe durch sein Wirken den Ruf der Medienstadt Köln gefestigt.

„Mit Fritz Pleitgen verlieren wir eine vertraute Stimme, die bis zuletzt mit Sachverstand und Kenntnis globaler Zusammenhänge das Weltgeschehen für uns einordnete. Eine Stimme der Vernunft und eine großartige Persönlichkeit, die wir auch in Köln sehr vermissen werden“, so Reker weiter.

Zum Tod von Fritz Pleitgen: WDR ändert sein Programm

Anlässlich des Todes von Fritz Pleitgen ändert das WDR Fernsehen kurzfristig sein Programm und zeigt in den kommenden Tagen Filme, Reportagen und Interviews, die an den früheren WDR-Intendanten erinnern. WDR 5 sendet in der Nacht von Freitag auf Samstag ab 0.00 Uhr in einer Spezialsendung den Podcast „Fritz Pleitgen – Sein Leben“. Außerdem erinnert das WDR Radio in den kommenden Tagen im laufenden Programm mit Nachrufen, Interviews und Stimmen von Hörer:innen an Fritz Pleitgen.

Das Programm der kommenden Tage in der Übersicht: 

WDR Fernsehen am Freitagabend: (16.9.2022)

  • 20.15 Uhr: „Fritz Pleitgen – Zeuge seiner Zeit“ – Ein Film von Klaus Martens (Redaktion: Udo Grätz)
  • 21.30 Uhr: „WDR aktuell“ mit dem Interview von Fritz Pleitgen im Kölner Treff vom April 2022
  • ab 22 Uhr: „Kölner Treff“ wie ausgewiesen
  • ab 23.45 Uhr: DAS ERSTE wiederholt „Fritz Pleitgen – Zeuge seiner Zeit“]

WDR 5 am Freitag und Samstag (16./17.9.2022)

  • 0.00 bis 5.00 Uhr: WDR 5 Spezial „Fritz Pleitgen – Sein Leben“

WDR Fernsehen am Samstag (17.9.2022)

  • ab 21.45 Uhr: „Die lange Pleitgen-Nacht“ (313 Minuten) – mit folgenden Filmen:

WDR Fernsehen am Sonntag (18.9.2022)

  • ab 11.35 Uhr: Reise-Filme mit Fritz Pleitgen

(pst/afp)

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