Kommentar zur Causa Birgit MeyerBegründung von OB Reker steht auf wackligen Beinen

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Die Kölner Opernintendantin Birgit Meyer blickt im Corona-Jahr auf eine schwierige Saison zurück.

Die Kölner Opernintendantin Birgit Meyer blickt im Corona-Jahr auf eine schwierige Saison zurück.

  • Der Vertrag der Kölner Opernintendantin Birgit Meyer soll nach zehn Jahren nicht verlängert werden.
  • Diese Begründung der Kölner OB dafür ist allerdings nicht schlüssig.
  • Ein Kommentar.

Köln – Es gibt die Redensart, derzufolge ein Sack geschlagen wird, aber der Esel gemeint ist. Geradeaus gesagt: Die Gründe, warum etwas geschieht, sind oftmals andere als die offiziell kommunizierten. Die aktuelle Entwicklung im Fall der Kölner Opernintendanz erinnert an das Sack-Esel-Bild.

Henriette Reker hat nichts gegen die Arbeit von Birgit Meyer, nur sind eben zehn Jahre genug. Ein Nachfolger soll frischen Wind blasen lassen. Diese Begründung steht, mit Verlaub, auf wackligen Beinen. Und wer sich auskennt, merkt das sofort.

Es gibt viele Opernintendanten, die, 20 und 25 Jahre auf ihren Posten bleiben, wenn die Vertragspartner es denn wollen. Kölns früherer Opernchef Michael Hampe amtierte 20 Jahre lang, ohne dass einer „Jetzt ist es aber mal gut“ gesagt hätte. Nein, man wird sich angesichts der oberbürgermeisterlichen Entscheidung auch nach anderen Motiven umsehen müssen.

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Was das Betriebsklima in der Oper und den Führungsstil der Intendantin angeht, so gibt es dazu widersprüchliche Aussagen. Als gesichert darf aber gelten, dass Generalmusikdirektor François-Xavier Roth Meyer nicht für die erste Wahl hält und auf ihrem Posten gerne jemand anderen sähe.

So hält sich in kulturpolitischen Kreisen der Stadt hartnäckig das Gerücht, der GMD habe seine Vertragsverlängerung davon abhängig gemacht, dass der Vertrag der Opernchefin nicht verlängert wird.

Einen Zusammenhang mit der Causa Roth wird Reker bestreiten. Dennoch: Für das Ausscheiden Meyers gibt es mit Sicherheit nicht nur einen Grund.

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