„Neue Handschrift“ gewolltReker gibt Trennung von Opernintendantin Meyer bekannt

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker

Köln – Jetzt ist es „amtlich“: Oberbürgermeisterin Henriette Reker will sich von Opernintendantin Birgit Meyer trennen (wir berichteten bereits). Sie schlage vor, „die Intendanz der Oper Köln 2022 neu zu besetzen“, heißt es in einer vom Presseamt der Stadt am Mittwoch verbreiteten Erklärung. 2022 endet Meyers Vertrag.

Wörtlich wird Reker mit folgenden Sätzen zitiert: „2022 wird unsere Oper zwölf Jahre im Interim sein und damit die gesamte zehnjährige Intendanz von Dr. Birgit Meyer. Ich zolle dem, was trotz der widrigen Umstände von Frau Dr. Meyer und dem ganzen Haus in dieser Zeit künstlerisch und auch organisatorisch vollbracht wurde allergrößten Respekt. Mit einem klug arrangierten Spielplan konnte Frau Dr. Meyer verschiedenste Publikumsschichten erreichen. Die Bandbreite reichte von Richard Wagners »Ring des Nibelungen« für Kinder bis zur fulminanten Inszenierung von Bernd Alois Zimmermanns »Die Soldaten«. Nach den erfolgreichen zehn Jahren halte ich es für entscheidend, wenn mit einer neuen Intendanz der Umzug der Kölner Oper zurück an den Offenbachplatz mit einer neuen Handschrift beginnt. Daher habe ich mich dazu entschlossen, den zuständigen Gremien keine Vertragsverlängerung vorzuschlagen.“

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Birgit Meyer

Wie weiter verlautet, soll Meyers Nachfolger (bzw. Nachfolgerin) mit Hilfe einer externen Auswahlkommission und unter Begleitung durch ein Personalberatungsunternehmen gefunden werden. Der Stadtrat könnte theoretisch die Oberbürgermeisterin veranlassen, gegen ihren Willen in Verhandlungen mit Birgit Meyer mit der Perspektive einer Vertragsverlängerung einzutreten.

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Voraussichtlich kein Gegenwind für Reker

Nach Recherchen dieser Zeitung ist aber eine entsprechende Mehrheit im Kommunalparlament nicht auszumachen, so dass Reker ihr Vorhaben, einen Wechsel in der Opernintendanz zu erreichen, voraussichtlich ungehindert wird umsetzen können.

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In der Pressemitteilung der Stadt nennt die OB als Grund für die Trennung von Meyer lediglich den Wunsch nach einem Neustart an der Oper. Es gilt in der städtischen Kulturszene allerdings als sicher, dass noch andere Aspekte für die Personalentscheidung maßgeblich sind, darunter wiederholte Klagen von Insidern über das Betriebsklima am Haus und Meyers als problematisch empfundenen Führungsstil.

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