„Kollegen überrascht“Franzose reitet wegen hoher Spritpreise mit Pferd zur Arbeit

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Reiter Symbolbild 150322

Ein Reiter auf einem Feldweg (Symbolbild)

Yssingeaux – Angesichts explodierender Benzinpreise hat ein Kellner in Frankreich sich kurzerhand entschlossen, mit dem Pferd statt per Auto zur Arbeit zu pendeln. Zumindest ein Mal pro Woche wolle er die 15 Kilometer Strecke von seinem Wohnort zu der Kneipe im südfranzösischen Yssingeaux hoch zu Ross zurücklegen, sagte Louis Geneix dem Sender France 3.

Tankkosten zehren immer mehr von Verdienst auf

Zwar dauere das rund eine Stunde statt zehn Minuten Autofahrt, mache aber mehr Spaß und schone die Umwelt und sein Portemonnaie. Die Tankkosten zehrten immer mehr von seinem Verdienst von 1200 Euro netto auf. „Ich habe nicht beziffert, wie viel ich sparen werde, aber ich denke, es wird eine Rolle spielen“, erklärte Geneix gegenüber France 3. „Im Dezember bin ich mit 80 Euro Dieselkosten durch den Monat gekommen und jetzt habe ich das Doppelte oder noch mehr. Mit dem Pferd zu kommen, wird die Dinge verändern.“ 

Unterwegs hätten ihn Autofahrer angespornt, berichtete der Franzose. Seine Kollegen hätten sich unterdessen „etwas überrascht“ die Augen gerieben, sagte der 21-Jährige. „Sie dachten, dass ich das nicht schaffen würde, und als sie mich dann auf dem Pferd sahen, konnten sie es nicht glauben.“ 

Nachts will Geneix weiterhin das Auto nutzen

Seine Stute Eole lasse sich von Autos nicht aufschrecken, sagte Geneix dem Sender, und ein Teil seiner Strecke führe auch durch die Natur. „Den ganzen Sommer über gehen wir auf Wanderschaft. Wir hatten sogar angefangen, eine Reise nach Santiago de Compostela zu planen, aber das ist mit der Corona-Pandemie ins Wasser gefallen.“ 

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Neben der Kneipe könne er das Pferd auf einer Wiese anbinden und im Blick behalten, er stelle dort einen Eimer Wasser hin. Für die Spätschicht allerdings will der junge Mann weiterhin das Auto nutzen - statt eines nächtlichen Ritts. (das/dpa) 

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