Ärzte suchen nach UrsprungZwei Kinder aus deutschem Dorf sterben an seltenem Virus

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Borna-Virus DPA 080622

Das Borna-Virus wird in Deutschland nur sehr selten nachgewiesen.

Ein sieben Jahre alter Junge ist in Deutschland an dem tödlichen Borna-Virus gestorben. Das teilte das Landratsamt in Mühldorf am Inn in Bayern in den vergangenen Tagen mit. Es ist damit der vierte offiziell gemeldete Fall, der zumeist tödlich verlaufenden Krankheit in den vergangenen zwei Jahren alleine in Bayern.

Der Junge ist bereits das zweite Kind aus dem im Landkreis gelegenen Ort Maitenbeth, der an dem Borna-Virus gestorben ist. Bereits 2019 starb ein Elfjähriger an den Folgen der Erkrankung. Das Virus ist extrem selten, eine Infektion beim Menschen endet aber in den meisten Fällen tödlich.

Borna-Virus: Erste Fall 2018 in Deutschland – Verlauf meist tödlich

Ursprünglich war das Borna-Virus Auslöser der sogenannten Borna'schen Krankheit, die bei Pferden, Schafen oder anderen Säugetieren auftritt. Mittlerweile wird das Virus aber über die Spitzmaus auch auf den Menschen übertragen. Erstmals wurde 2018 eine Infektion beim Menschen nachgewiesen.

Der Betroffene klagte über schwere Kopfschmerzen, die sich später zu einer schweren Hirnhautentzündung ausweiteten. Die Überlebenschancen für Betroffene sind sehr gering, meistens tragen Überlebende schwere Hirnschäden davon.

Das Landratsamt in Mühldorf am Inn hatte bereits Anfang Juni einen Fall gemeldet, allerdings keine Details zum Infizierten genannt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) führt Südbayern als Endemie-Gebiet für das Borna-Virus und warnt die Bevölkerung vor dem Kontakt mit Spitzmäusen.

Borna-Virus: Studien sollen Ursprung untersuchen – RKI warnt

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ordnete in den vergangenen Wochen zwei Studien an, die den Ursprung des Borna-Virus untersuchen sollen.

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Dabei sollten Bürgerinnen und Bürger freiwillig eine Blutprobe und einen Nasenrachenabstrich abgeben, um herauszufinden, ob es auch mildere Krankheitsverläufe ohne Symptome gibt.

Die Ergebnisse der Studie sind noch nicht veröffentlicht. Das RKI empfiehlt, Spitzmäuse in Hausnähe schnellstmöglich zu vertreiben, in dem Futterquellen wie Abfalleimer oder Komposthaufen entfernt werden. (shh)

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