Nach Charles' KrebsdiagnoseWilliam und Harry sind am Zug – Abdankung scheint nicht mehr undenkbar

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Prinz Harry und Prinz William bei den Trauerfeierlichkeiten für Königin Elizabeth.

Prinz Harry (r) und Prinz William (l) bei den Trauerfeierlichkeiten für Königin Elizabeth. (Archivbild von 2022)

Zeit für den Thronfolger Prinz William, stärker ins Rampenlicht zu treten. Auch an Prinz Harry gibt es Erwartungen.

Erstmals seit Bekanntwerden der Krebserkrankung von König Charles soll am Mittwoch Thronfolger Prinz William wieder in der Öffentlichkeit auftreten. Der 41-Jährige wird am Morgen auf Schloss Windsor Medaillen und Orden verleihen. Am Abend wird er bei der Spendengala einer Londoner Luftrettungsgesellschaft erwartet. 

Die Augen der Welt dürften nun auf den Prinzen von Wales gerichtet sein, der kürzlich eine Auszeit von seinen königlichen Pflichten genommen hat, um sich während eines Klinikaufenthalts seiner Frau, Prinzessin Kate (42), um die gemeinsamen Kinder zu kümmern. Kate wurde vor kurzem am Unterleib operiert und wird sich voraussichtlich bis nach Ostern erholen.

König Charles: Abdankung scheint nicht mehr undenkbar

Eine Abdankung des Königs scheint nicht mehr undenkbar. William wird jetzt mehr denn je gebraucht. Am Montag hatte der Palast mitgeteilt, dass Charles an Krebs erkrankt sei. Die ambulante Behandlung habe bereits begonnen. Für die Dauer der Behandlung wird der König keine öffentlichen Auftritte wahrnehmen. Einspringen soll neben Königin Camilla (76) und Charles' Schwester Prinzessin Anne (73) vor allem William.

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Prinz Harry und Prinz William bei einem öffentlichen Termin.

Prinz Harry und Prinz William bei einem öffentlichen Termin. (Archivbild)

Der Verfassungsexperte Craig Prescott von der Universität Bangor in Wales hält es nicht mehr für ausgeschlossen, dass William früher als erwartet an die Spitze der Königsfamilie rückt. „Als Charles im Alter von 74 Jahren den Thron bestieg, schien es nicht unwahrscheinlich, dass er noch weitere 20 Jahre bei guter Gesundheit bleiben würde. Diese Annahme ist nun erschüttert“, sagt er und fügt hinzu, dass die jüngsten Entwicklungen eine Abdankung – vielleicht in zehn Jahren – wahrscheinlicher machen. „Es könnte ein echtes Bedürfnis geben, mit William die nächste Generation einzuleiten“, sagt Prescott.

Prinz Harry reiste eiligst aus den USA an

Aber auch von Prinz Harry (39) wird viel erwartet. Der jüngste Sohn des Monarchen, der sich vor einigen Jahren von seinen royalen Pflichten losgesagt hat und inzwischen in den USA lebt, ist nach Bekanntwerden der Krebsdiagnose eilig nach Großbritannien gereist. Er wurde am Dienstag in einem Auto mit verdunkelten Scheiben auf dem Gelände von Clarence House, der Londoner Residenz von Charles und Camilla, gesichtet.

Eine Versöhnung mit Harry könnte heilsam sein, spekulieren britische Medien. Ein Treffen der einst als unzertrennlich geltenden, inzwischen aber verfeindeten Brüder Harry und William sei aber nicht geplant, hieß es in der BBC und anderen großen Medien.

Prinz Harry: Die Tür scheint noch immer offenzustehen

Verfassungsexperte Prescott hält es aber nicht für ausgeschlossen, dass Harry und seine Frau Meghan (42) eines Tages sogar in den Schoß der königlichen Familie zurückkehren. Als Indiz dafür nennt er die Tatsache, dass Harry immer noch einer der „Councellors of State“ ist, einer der potenziellen Stellvertreter des Königs – auch wenn er durch eine Gesetzesänderung davon ausgeschlossen werden könnte.

Zwar werde er diese Rolle nicht ausüben können, solange er keine royalen Pflichten wahrnehme, doch die Tür stehe offen. Ein weiteres Indiz sieht er darin, wie wichtig es Harry war, dass seine Kinder Archie (4) und Lilibet (2) zu Prinz und Prinzessin gemacht wurden.

Um den König selbst dürfte es in nächster Zeit wohl etwas ruhiger werden. Charles und Camilla sollen am Dienstag per Hubschrauber zu ihrem Landsitz Sandringham in der ostenglischen Grafschaft Norfolk geflogen sein. Zuvor waren sie lächelnd und winkend auf dem Rücksitz eines Autos in London gesichtet worden. (mit dpa)

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