In Berlin setzt die „Letzte Generation“ bei einer Straßenblockade auf eine neue Methode: Sie schütteten Beton auf eine wichtige Verkehrsader.
„Letzte Generation“Klimaaktivisten schütten Beton auf wichtige Brücke in Berlin
An Straßenblockaden haben sich Polizei und Autofahrer in den letzten Monaten bereits gewöhnen müssen, nun setzt die „Letzte Generation“ offenbar nicht mehr nur auf das Festkleben auf dem Asphalt. Bei einer Aktion in Berlin haben Mitglieder der Organisation offenbar Beton eingesetzt, um eine Brücke zu blockieren – mit Erfolg. Seit Stunden geht nichts mehr auf der Mühlendammbrücke.
Am Mittwochvormittag teilte die „Letzte Generation“ auf Twitter mit, dass sie die wichtige Verbindung zwischen dem auch Fischerinsel genannten südlichen Teil der Spreeinsel und dem Molkenmarkt auf dem nordöstlichen Spreeufer blockiere und dafür Beton eingesetzt habe.
Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ setzen Beton bei Straßenblockade ein
„Christian Lindner und Volker Wissing setzen auf mehr Autobahnen, um CO2 zu reduzieren. Davon halten wir nichts. Heute setzen wir Beton sinnvoll ein: Wir unterbrechen damit den todbringenden Alltag“, begründeten sie die Aktion.
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Damit sorgten die Klimaaktivisten in Berlin-Mitte für erhebliche Verkehrsprobleme. Der Mühlendamm ist eine der Hauptverkehrsstraßen im Ortsteil Mitte und Teil der Bundesstraße 1. Über die mehrspurige Brücke fahren unter anderem sechs Buslinien.
Laut Polizeiinformationen sei der Beton gegen 8.20 Uhr auf der Fahrbahn in Richtung Alexanderplatz geschüttet worden. Die Fahrbahn musste für mehrere Stunden gesperrt werden.
Erhebliche Verkehrsprobleme in Berlin-Mitte nach Beton-Blockade der „Letzten Generation“
Der Bereich sollte weiträumig umfahren werden, der Mühlendamm ist gesperrt, teilte die Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) mit. Die Mühlendammbrücke in Richtung Alexanderplatz sei zwischen Breite Straße und Molkenmarkt gesperrt.
Reinigungsarbeiten wurden am Vormittag eingeleitet, wie lange diese andauern könnten, sei laut VIZ unklar.
Gewaltpotenzial bei Straßenblockaden der „Letzte Generation“ nimmt zu
Am Mittwoch fanden Verkehrsblockaden in weiteren deutschen Städten statt. Die Gruppe erklärte jüngst, die Proteste zu verstärken. Auch in Köln hatte es in den letzten Wochen immer wieder Aktionen gegeben. Das Gewaltpotenzial nahm zuletzt bei Straßenblockaden zu. Ein Autofahrer in Berlin fuhr einem Klimaaktivisten Anfang Februar während er auf der Straße saß über den Fuß.
Immer wieder war es in den vergangenen Wochen zu Konfrontationen zwischen Demonstrierenden und wütenden Autofahrern oder Passanten gekommen. So ermittelt die Polizei nach einer Sitzblockade von Aktivisten der „Letzten Generation“ in der Kölner Innenstadt wegen versuchter Nötigung gegen einen Passanten, der die Aktion gewaltsam unterbinden wollte. Auch in Berlin war es bei früheren Straßenblockaden der „Letzten Generation“ bereits zu Handgreiflichkeiten gekommen. (pst)