Hohe TodesrateMann in Bayern am Borna-Virus gestorben – RKI nennt Risikogebiete in Deutschland

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Eine Aufnahme eines Mikroskops zeigt das Borna-Virus mit Antikörpern, die sich in kurzer Zeit gebildet haben.

Ein Patient in Bayern ist an dem Borna-Virus gestorben. Eine Erkrankung verläuft in den meisten Fällen tödlich.

Das Borna-Virus verläuft in den meisten Fällen tödlich. In den vergangenen Monaten sind mehrere Menschen an der Krankheit gestorben.

Ein Mann aus Bayern ist an dem extrem gefährlichen Borna-Virus gestorben. Der Patient hatte sich bereits Mitte November mit dem tödlichen Virus infiziert und sei am 4. Dezember gestorben, teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit. Das Robert-Koch-Institut (RKI) erneuert aufgrund des aktuellen Todesfalls nochmal seine Warnhinweise für Risikogebiete.

Der Patient stammt laut Angaben des LGL aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen südlich von Nürnberg. Angaben des RKI zufolge sterben jährlich zwischen zwei und sechs Menschen an einer Infektion mit dem Borna-Virus. Es kann eine schwere Hirnentzündung auslösen, die zu Sprach- und Gehstörungen führt.

Borna-Virus: Mann in Bayern stirbt an tödlicher Hirnentzündung – RKI nennt Risikogebiete

Übertragen wird das Virus ausschließlich durch die Feldspitzmaus. Die Tiere scheiden das Virus laut aktuellem Forschungsstand vermutlich über Urin, Kot und Speichel aus. Kommen Menschen damit in Kontakt, ist eine Infektion möglich. Eine Infektion ist daher nur im Verbreitungsgebiet der Feldspitzmaus möglich. Dieses liegt überwiegend in Deutschland.

Das Friedrich-Loeffler-Institut, das das Borna-Virus und die Borna'sche Krankheit untersucht, sieht eine Ansteckungsgefahr vor allem in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Auch Bereiche außerhalb des klassischen Verbreitungsgebiets könnten laut Virologen aber mögliche Risikogebiete sein, darunter Teile Hessens an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen.

Borna-Virus: Warnung vor Kontakt mit Feldspitzmäusen – Patienten fallen in wenigen Tagen ins Koma

Mit Ausnahme eines Falls verliefen bisher alle in Deutschland nachgewiesenen Infektionen mit dem Borna-Virus tödlich. Die Patienten klagen häufig über Kopfschmerzen oder Fieber, bevor sich eine akute und tödliche Hirnentzündung entwickelt. Patienten fallen häufig nach wenigen Tagen ins Koma. Eine Behandlungsmethode gibt es laut Bundesministerium für Bildung und Forschung derzeit noch nicht.

Laut RKI und Friedrich-Loeffler-Institut ist eine Infektion sehr selten, allerdings meistens nicht zu verhindern. Die Virologen warnen davor, lebende oder tote Spitzmäuse mit bloßen Händen zu berühren. Stattdessen sollten diese nur mit Handschuhen angefasst werden. Andernfalls besteht die Gefahr einer Infektion mit dem Borna-Virus.

Borna-Virus: Wo besteht Infektionsgefahr?

Spitzmäuse werden von Kompost- oder Abfallhaufen angezogen. Auch ausgestelltes Hunde- oder Katzenfutter lockt die Tiere an. Sollten Feldspitzmäuse im Umfeld des eigenen Wohnraums entdeckt werden, sollte ihre Nahrungsquelle schnellstmöglich identifiziert und entfernt werden.

Das LGL geht seit Beginn der Aufzeichnungen in den 1990er-Jahren davon aus, dass es eine mittlere zweistellige Zahl an Infektionen gab. Ein Großteil der Infektionen wurde dabei in Bayern registriert. Wie sich der Anfang Dezember gestorbene Mann mit dem Borna-Virus infizierte, ist noch unklar. (shh)

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