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Mordfall Zeynep I.„Aktenzeichen XY“ erhält spannenden Hinweis zu 39 Jahre altem Kindermord aus NRW

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Moderator Rudi Cerne steht in der „Aktenzeichen XY ... ungelöst“-Kulisse.

Moderator Rudi Cerne moderiert „Aktenzeichen XY ... ungelöst“. (Archivbild)

Der Mord an Zeynep I. ist seit 39 Jahren ungelöst. Während der Ausstrahlung ging bei der Redaktion ein Hinweis ein, der geprüft wird.

Fast 39 Jahre nach dem Tod der fünfjährigen Zeynep I. aus Neuenrade im Nordwesten des Sauerlands in Nordrhein-Westfalen nimmt die Polizei den Fall erneut auf. In der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ am Mittwochabend (26. November 2025) stellten die Ermittlerinnen und Ermittler den aktuellen Stand vor und erklärten, dass das gesamte Spurenmaterial mithilfe moderner Untersuchungsverfahren erneut geprüft wird.

Mord an Zeynep I. aus Neuenrade: „Aktenzeichen XY“ gibt Cold Case bundesweite Aufmerksamkeit

Zeynep war im November 1986 in dem Ort rund 20 Kilometer nordwestlich von Lüdenscheid nachts aus der Wohnung ihrer Familie verschwunden und am nächsten Morgen unweit des Hauses mit Stichverletzungen tot aufgefunden worden. Trotz umfangreicher Ermittlungen ergab sich damals kein Hinweis auf einen Tatverdächtigen.

Die damals fünfjährige Zeynep wurde 1986 unter rätselhaften Umständen ermordet.

Die damals fünfjährige Zeynep wurde 1986 unter rätselhaften Umständen ermordet. (Archivbild)

Während der Ausstrahlung von „Aktenzeichen XY“ gingen nach Angaben von Erstem Polizeihauptkommissar Tino Schäfer von der Polizei Hagen bereits mehrere Hinweise ein, die nun Schritt für Schritt geprüft werden. Ein Hinweis soll laut Schäfer besonders relevant sein: Ein Hinweisgeber nannte eine konkrete Person und berichtete, ein Jugendlicher habe die beschriebenen Kunstlederhandschuhe besessen und zudem im selben Haus wie Zeynep gewohnt. Dieser Ansatz werde nun intensiv verfolgt.

Neue Hinweise im XY-Studio: Belohnung erhöht und möglicher Name genannt

Bei der abschließenden Zwischenabfrage bestätigte Fabian Puchelt, Pressesprecher vom LKA Bayern, dass der Fall während der Sendung die meiste Aufmerksamkeit auf sich gezogen habe und bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern Bestürzung auslöste. Er erklärte zudem, dass der Hinweisgeber einen konkreten Namen genannt habe und der betreffende Jugendliche möglicherweise aus der türkischen Community stammt. 

Im Fokus der Ermittlungen steht neben den bereits erwähnten dunklen Kunstlederhandschuhen auch ein rotes Taschenmesser, das laut damaliger Ermittlungsakte eine Rolle gespielt haben könnte. Für sachdienliche Hinweise ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt. Puchelt bestätigte zudem bei der Zwischenabfrage, dass die Belohnung von privater Seite um weitere 16.000 Euro erhöht worden sei.

Aktenzeichen XY“ startete 1967 im ZDF und gilt als eines der ältesten Fahndungsformate weltweit. Entwickelt von Eduard Zimmermann, kombinierte die Sendung erstmals filmische Rekonstruktionen mit direkter Öffentlichkeitsfahndung. Seitdem wurden hunderte Fälle dank Zuschauerhinweisen aufgeklärt. Über die Jahrzehnte hinweg blieb das Format nahezu unverändert und entwickelte sich zu einer festen Institution der deutschen Kriminalberichterstattung.