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Irans letzte Kaiserin heuteWas macht eigentlich Farah Pahlavi? – So sieht sie heute aus

Lesezeit 4 Minuten
Farah Pahlavi Porträt.

Farah Pahlavi wurde 1938 in Teheran als Farah Diba geboren. Sie war von 1959 bis 1979 Kaiserin des Iran. (Archivbild)

Die ehemalige Kaiserin des Iran war als First Lady an der Seite des Schahs auch ein Liebling der Klatschpresse. Heute lebt sie in Paris.

Es ist ruhig geworden um eine einst schillernde Figur des internationalen Jetsets: Die ehemalige Kaiserin des Iran, Farah Pahlavi, lebt seit vielen Jahren im Exil. Ihren Hauptwohnsitz hat die 86-Jährige in der französischen Hauptstadt Paris. Dort wird sie regelmäßig von engen Vertrauten und Mitgliedern der iranischen Exilgemeinde besucht. Öffentliche Auftritte meidet sie weitgehend, gibt aber gelegentlich Interviews oder veröffentlicht schriftliche Stellungnahmen zu kulturellen oder politischen Themen. Bei wichtigen Anlässen schreitet Farah Diba über den roten Teppich.

Farah Diba: Kulturelles Engagement auch im hohen Alter

Farah Pahlavi setzt sich weiterhin für den Erhalt persischer Kunst und Kultur ein. Ihre Stimme gilt in Exilkreisen als wichtig, da sie für viele eine Verbindung zur vorrevolutionären Zeit darstellt. So unterstützt sie Museen und kulturelle Stiftungen, unter anderem die Farah Pahlavi Foundation, die sich dem Schutz iranischen Kulturerbes verschrieben hat.

Farah Pahlavi bei ihrem Besuch in Paris.

Farah Pahlavi bei ihrem Besuch in Paris. (Archivbild vom Mai 2024)

Einer der bislang letzten großen öffentlichen Auftritte von Pahlavi im Mai 2024 war der Besuch der Ausstellung ihrer privaten Kunstsammlung im FIAP Jean Monnet in Paris. Die Ausstellung zeigte Werke von 82 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Gemälde, Fotografien und digital präsentierte Skulpturen. In ihrer Ansprache betonte Pahlavi die verbindende Kraft der Kunst: „Solange es Kunst gibt, gibt es Hoffnung, Menschen zusammenzubringen.“

Farah Pahlavi: Krönung zur Kaiserin im Jahr 1959

Farah Pahlavi wurde 1959 zur Kaiserin des Iran gekrönt – als erste Frau im Nahen Osten mit diesem Titel seit Jahrhunderten. An der Seite von Mohammad Reza Schah Pahlavi vertrat sie den Iran auf unzähligen internationalen Reisen, förderte soziale und kulturelle Programme und gründete unter anderem das Shiraz Arts Festival sowie das Museum für zeitgenössische Kunst in Teheran. Ihre öffentlichen Auftritte waren geprägt von Eleganz und politischer Zurückhaltung, sie galt lange Zeit als Hoffnungsträgerin für den kulturellen Wandel im Land.

Der Schah selbst war jedoch stark umstritten: Seine autoritäre Herrschaft, die massive Unterdrückung durch den Geheimdienst SAVAK und die ungleiche Wohlstandsverteilung führten zu wachsendem Unmut. Bei seinem Staatsbesuch in Westdeutschland 1967 kam es zu massiven Protesten, die in der Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch die Polizei gipfelten. Die Islamische Revolution 1979 beendete schließlich seine Regentschaft und zwang die Königsfamilie ins Exil.

Das Exil war für Farah Pahlavi mit großen persönlichen Verlusten verbunden. Nach dem Sturz des Schahs 1979 verließ sie den Iran gemeinsam mit ihrer Familie. Ihr Ehemann starb 1980 in Ägypten, später verlor sie auch ihre Tochter Leila (2001) und ihren Sohn Ali-Reza (2011) durch Suizid. In Interviews sprach sie wiederholt über die tiefe Trauer und ihre Bemühungen, die Erinnerung an ihre Kinder wachzuhalten. Ihre Enkelin Noor Pahlavi, Tochter von Kronprinz Reza, steht heute gelegentlich in der Öffentlichkeit und wird von ihrer Großmutter unterstützt.

Royals laden Farah Pahlavi weiter ein

Farah Pahlavi tritt weiterhin bei ausgewählten internationalen royalen und gesellschaftlichen Anlässen in Erscheinung. So war sie unter anderem Gast bei der Hochzeit von Kronprinz Frederik von Dänemark sowie von Prinz Felipe von Spanien im Jahr 2004, bei der Trauung von Prinz Nikolaos von Griechenland 2010, der Hochzeit von Fürst Albert II. von Monaco 2011 und von Kronprinz Leka von Albanien 2016.

Farah Diba war stets ein gern gesehener Gast bei den Royals, wie hier bei der Hochzeit von Kronprinz Frederik und Mary Elizabeth Donaldson im Jahr 2004.

Farah Diba war stets ein gern gesehener Gast bei den Royals, wie hier bei der Hochzeit von Kronprinz Frederik und Mary Elizabeth Donaldson im Jahr 2004. (Archivbild)

Auch bei Trauerfeiern war sie präsent, etwa beim Begräbnis des Modeschöpfers Yves Saint Laurent, des Grafen von Paris Henri d’Orléans oder des französischen Ex-Präsidenten Jacques Chirac im Jahr 2019. 

Die letzte iranische Kaiserin nutzt Social Media für Botschaften an das iranische Volk

In den letzten Jahren nutzt Farah Pahlavi immer wieder soziale Medien, um sich mit kurzen Grußbotschaften, Glückwünschen zu persischen Feiertagen oder Stellungnahmen zu aktuellen Ereignissen im Iran zu äußern. Über X (ehemals Twitter) und Instagram richtet sie sich gelegentlich an die Bevölkerung und betont dabei kulturelle Identität und nationale Einheit. Besonders während der Protestbewegungen 2022 und 2023 bekundete sie Solidarität mit den Demonstrierenden.

2025 gab sie außerdem bekannt, dass ein Spielfilm über ihr Leben in Vorbereitung ist. Die britisch-iranische Drehbuchautorin Juliette Towhidi soll das Drehbuch schreiben und die bewegte Lebensgeschichte zwischen Palast, Revolution und Exil für die Leinwand adaptieren.

Die Instagram-Seite „farahhpahlavi“ gehört übrigens Farah Pahlavis Enkelin, der gleichnamigen Tochter von Kronprinz Reza. Sie postet dort regelmäßig Einblicke in ihr Leben und teilt auch private Momente mit ihrer Großmutter. So taucht die ehemalige Kaiserin immer wieder auf aktuellen Bildern auf, meist bei Familienfeiern oder Besuchen. Ganz so zurückgezogen, wie häufig angenommen, lebt Farah Pahlavi also nicht.