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„153 Tage am Krankenbett gesessen“Henning Krautmacher spricht über seine Zeit nach den Höhnern

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Anke und Henning Krautmacher im Mai 2024: Der Frontmann der Höhner hatte die Kölner Band Ende 2022 verlassen, um sich um seine Frau zu kümmern. Anke Krautmacher war 2022 schwer an Magenkrebs erkrankt.

Anke und Henning Krautmacher im Mai 2024: Der Frontmann der Höhner hatte die Kölner Band Ende 2022 verlassen, um sich um seine Frau zu kümmern. Anke Krautmacher war 2022 schwer an Magenkrebs erkrankt.

Henning Krautmacher äußert sich zum Abschied von den Höhnern, die Zeit danach und neue Projekte. Auf die Bühne zurückkehren, will er nicht.

„Wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust“, heißt es im Song „Viva Colonia“ von den Höhners. Doch dass das Leben auch Schattenseiten bereithält, hat Henning Krautmacher, der ehemalige Frontmann der Kultband aus Köln, persönlich erfahren.

Henning Krautmacher am 31. Dezember 2020 als Frontmann der Kölner Kultband Höhner.

Henning Krautmacher am 31. Dezember 2020 als Frontmann der Kölner Kultband Höhner.

Im Interview mit der Agentur teleschau sprach der 68-Jährige jetzt offen über seine Zeit nach dem Ausstieg aus der Band. Auslöser für seinen Rückzug war eine ernste private Situation: „Die Krankheit meiner Frau war der Impuls, auch über mein Leben nachzudenken. Was will ich noch? Wie kostbar ist meine Zeit? Ich habe 153 Tage am Krankenbett, in Krankenhäusern gesessen. Ich hätte keinerlei Lust gehabt, mich in dieser Zeit auf der Bühne bejubeln zu lassen.“

„Ich habe meinen Frieden geschlossen“

Henning Krautmacher zeigt sich im teleschau-Gespräch reflektiert, aber auch gefasst: „Es gab Wichtigeres zu tun“, sagt er. Die große Bühne vermisst er dabei weniger, als man vielleicht vermuten würde. Heute könne er „ganz entspannt auf die Zeit zurückschauen“ und sei dankbar, dass es für seine „alte Band trotzdem weitergeht“. Krautmacher betont: „Ich habe meinen Frieden mit diesem Lebensabschnitt geschlossen, und es war gar nicht so schwer.“

Die hoch gelobte Impro-Serie „Andere Eltern“ über eine Kita-Gründung geht einige Jahre später als Film und in der Grundschule weiter. Das Ensemble des ZDF-Films umfasst unerwartete Stars wie Veronica Ferres (dritte von rechts) als Direktorin oder Ex-Höhner-Sänger Henning Krautmacher (Mitte, vorn).

Die hoch gelobte Impro-Serie „Andere Eltern“ über eine Kita-Gründung geht einige Jahre später als Film und in der Grundschule weiter. Das Ensemble des ZDF-Films umfasst unerwartete Stars wie Veronica Ferres (dritte von rechts) als Direktorin oder Ex-Höhner-Sänger Henning Krautmacher (Mitte, vorn).

Für ein dauerhaftes Comeback zur Band gibt es eine eindeutige Entscheidung: „Nein, definitiv nicht. Wenn man mal aufgehört hat, sollte man auch dabei bleiben.“

„Verfolge andere Projekte, die mich interessieren“

Ganz verabschiedet hat sich der Sänger aber nicht von der Musik. „Jetzt absolviere ich ab und zu einen musikalischen Gastauftritt, spiele eine Rolle wie jetzt oder verfolge andere Projekte, die mich interessieren.“ Aktuell arbeitet er an einem ganz besonderen Projekt: „Ich schreibe gerade an einem Buch über Kölner Plätze. Viele Menschen kennen die Geschichte hinter den Orten nicht, an denen sie täglich vorbeihetzen.“

Auch als Schauspieler steht Krautmacher immer wieder mal vor der Kamera. In der Impro-Komödie „Andere Eltern - Die 1. Klasse“ (Donnerstag, 24. Juli, 20.15 Uhr, ZDF, auch im Stream) übernimmt er die Rolle eines älteren Lehrers, der sich gegen neue pädagogische Konzepte engagierter Helikoptereltern behauptet. (tsch)