Neue RegelnNur noch infizierte Kinder sollen an NRW-Schulen in Quarantäne

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Kontaktpersonen von infizierten Schülern sollen nach Willen der NRW-Landesregierung täglich getestet werden.

Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen sollen im Fall von Corona-Infektionen in Schulen und Kitas zunächst nur die erkrankten Kinder selbst in Quarantäne. Dies teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Dienstagabend in Düsseldorf mit. Die geltenden Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Lüften, Testen und das Tragen medizinischer Masken seien weiter einzuhalten. Die notwendigen Erlasse und Änderungsverordnungen sollen bis spätestens Ende der Woche veröffentlicht werden.

Das Ministerium sprach von „Quarantäne-Erleichterungen“ und nannte als Beispiel die Infektion eines einzelnen Kindes innerhalb einer Klasse, eines Kurses, einer Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflegestelle. Das Kind werde dann in eine 14-tägige Quarantäne geschickt. „Die übrigen Kinder müssen in der Regel nicht in Quarantäne.“ Zur Kontrolle werde bei einem Fall in Schulen die Zahl der wöchentlichen Testungen erhöht. In der Kindertagesbetreuung sollen neben den freiwilligen Selbsttests nach Auftreten eines Infektionsfalls Pflicht-Selbsttests eingeführt werden.

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Die Gesundheitsminister der Länder und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatten sich am Montag für einfachere Quarantäne-Regeln bei Corona-Fällen in Schulen ausgesprochen. Grundsätzlich solle bei einem Fall nicht mehr für die gesamte Klasse Quarantäne angeordnet werden, heißt in einem Beschluss. Quarantäneanordnungen seien auf möglichst wenige Personen zu beschränken. Wie klein oder groß die betroffene Schülergruppe sein soll, die bei einem Corona-Fall in Quarantäne gehen müsste, war dabei offen gelassen worden.

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Dem Modellversuch in Köln steht nichts im Weg

Die jetzt für NRW angekündigte Regelung entspricht einem Modellversuch der Stadt Köln. In Eigenregie wollte man die Zahl der Quarantänefälle senken und nur noch infizierte Kinder in Isolation schicken. Der Plan ist, Kontaktpersonen mit einem engmaschigen Testkonzept täglich zu kontrollieren.

Das hatten Gesundheitsminister Karl Laumann und Schulministerin Yvonne Gebauer bereits zuvor in Aussicht gestellt. In dem Modellprojekt will die Stadt in Kooperation mit dem virologischen Institut der Kölner Uniklinik in Eigenregie für eine Reduzierung der Quarantäne-Fälle sorgen. Der städtische Krisenstab sollte eigentlich schon vergangenen Freitag beschließen, dass Kontaktpersonen in Kitas und Schulen nicht mehr isoliert werden und stattdessen tägliche PCR-Pool-Tests durchgeführt werden sollten, und hatte bereits mit dem Land über eine Genehmigung des Projekts verhandelt. Zunächst war jedoch die Konferenz der Gesundheitsminister und die Positionierung der Landesregierung abgewartet worden. (dpa, red)

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