Vor dem großen Staatsbesuch, bei dem sich die Trumps im Glanz der Royals sonnen möchten, steht heftige Kritik ins Haus.
Protestaktion in WindsorKönig Charles empfängt Donald Trump – Royal-Fans reagieren wütend

Der damalige britische Prinz Charles (2.v.l), Prinz von Wales, und seine Frau Camilla (l) werden im Regent’s Park von Donald Trump (2.v.r), damals Präsident der USA, und seiner Frau Melania (r) vor dem Winfield House, der Residenz des US-Botschafters in Großbritannien, vor einem Bankett empfangen. (Archivbild von 2019)
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Der Buckingham Palace hat bestätigt, dass Donald Trump und seine Ehefrau Melania Trump am Mittwoch in Windsor Castle eintreffen, um ihren Staatsbesuch in Großbritannien zu beginnen. Auf dem offiziellen Instagram-Kanal der Royal Family hieß es, Trump und die First Lady würden am Nachmittag in Windsor ankommen, um ihren Staatsbesuch zu beginnen.
Offizieller Palast-Post mit historischem Rückblick
Der Palast erinnerte dabei an die lange Tradition amerikanischer Präsidentenbesuche im Vereinigten Königreich. Bereits vor mehr als 100 Jahren hatte Woodrow Wilson als erster US-Präsident London besucht. Seitdem reisten 13 amerikanische Staatsoberhäupter nach Großbritannien, darunter Dwight D. Eisenhower, John F. Kennedy und Ronald Reagan.
Um die Bedeutung des aktuellen Besuchs einzuordnen, veröffentlichte der Palast mehrere Archivaufnahmen. Zu sehen sind etwa Königin Elizabeth II. mit Präsident Eisenhower im Jahr 1959 auf Balmoral Castle oder ein privates Abendessen mit John F. Kennedy und seiner Frau Jackie im Buckingham Palace 1961. Ebenso erinnerte der Palast an den Besuch Ronald Reagans, der 1982 mit der Queen einen Ausritt im Windsor Home Park unternahm.
Social-Media-Reaktionen auf Trump-Besuch
Die Ankündigung des Palasts rief auf Instagram zahlreiche kritische Kommentare hervor. Eine Nutzerin schrieb: „Ich liebe die Royal Family und bin sehr stolz, Teil des Commonwealth zu sein, aber diese beiden Personen einzuladen, ist eine komplette Schande und für mich ein No-Go.“ Ein anderer Kommentar lautete: „Leider ist unsere Regierung dem Ego von Trump gefolgt, indem sie einen zweiten Staatsbesuch angeboten hat, anstatt daran zu denken, was für unser Land richtig ist.“
Andere User reagierten spöttisch: „Könntet ihr nicht einfach die Lichter ausschalten und so tun, als wärt ihr nicht zu Hause?“ oder warnten ironisch: „Seid vorsichtig während der Kutschenprozession, er könnte sie behalten wollen.“ Zwar fanden sich auch einzelne positive Reaktionen, überwiegend aber äußerten die Nutzer deutliche Ablehnung gegenüber dem Besuch des früheren US-Präsidenten.
Projektion in Windsor: Aktivisten zeigen Trump und Epstein auf Schlossturm
Begleitet wird der Staatsbesuch auch von Protesten in Windsor: Bereits am Dienstagabend projizierte die Aktivistengruppe „Led by Donkeys“ Bilder von Donald Trump und Jeffrey Epstein auf einen der Türme von Schloss Windsor. Die mehrminütige Videoinstallation wurde kurz vor der Ankunft des US-Präsidenten in Großbritannien gezeigt.

Auch der Fall Epstein überschattet Trumps Besuch in Großbritannien.
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Epstein, der 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden wurde, war wegen zahlreicher Missbrauchsvorwürfe in die Schlagzeilen geraten. Trump war in der Vergangenheit wegen seiner Bekanntschaft mit Epstein ebenfalls in die Kritik geraten, eine umfassende Aufklärung blieb während seiner Amtszeit jedoch aus.

Aktivisten der Gruppe „Everyone Hates Elon“ zeigen vor Schloss Windsor ein großes Foto von Donald Trump mit Jeffrey Epstein.
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Der verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein wurde 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden. Ihm wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und teils einflussreichen Persönlichkeiten zugeführt zu haben. Donald Trump, dem eine frühere Nähe zu Epstein nachgesagt wird, geriet damals auch parteiintern unter Druck – seine Regierung blieb die versprochene Aufklärung des Skandals schuldig.
Der Fall Epstein zieht auch in Großbritannien Kreise: Nach Enthüllungen über seine Freundschaft zu Epstein wurde der britische Botschafter in den USA, Peter Mandelson, abgesetzt.
Donald Trump und Ehefrau Melania sind bereits am Dienstagabend auf dem Londoner Flughafen Stansted eingetroffen. Von dort reiste das Paar in die britische Hauptstadt weiter, wo Sicherheitsvorkehrungen und ein straffes Protokoll auf sie warten. Für Mittwoch ist ein feierlicher Empfang in Windsor Castle vorgesehen, bei dem König Charles III. und Königin Camilla das Paar begrüßen. Geplant sind militärische Ehren, ein gemeinsames Mittagessen sowie eine Kranzniederlegung in der St. George’s Chapel. Am Abend folgt ein Staatsbankett im Schloss, das den Höhepunkt des offiziellen Besuchsprogramms bildet.