Kommentar zu ImpfskeptikernPflegekräfte fühlen sich zu recht ausgenutzt

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Viel mehr Pflegekräfte als zuvor gedacht wollen sich nicht impfen lassen. Die Gründe dafür scheinen vielfältig zu sein.

Die Besorgnis unter den Beschäftigten in den Pflegeberufen ist groß. Was, wenn ich mich nicht gegen Covid-19 impfen lasse? Kann ich meinen Job verlieren?

Kann ein neuer Arbeitgeber vor der Einstellung verlangen, dass ich einen Impfung nachweise? Die Antwort ist ein klares Nein. Solange es keine Impfpflicht in Deutschland gibt. Und von der sind wir weit entfernt. Die Sorgen sind durchaus nachvollziehbar. Der Frust der Menschen in den Pflegeberufen, von denen täglich nahezu Unmenschliches verlangt wird, erst recht. Er sitzt angesichts mangelnder Wertschätzung, die sich auch und vor allem in einer miserablen Bezahlung niederschlägt, tief. Da hilft kein Klatschen auf dem Balkon.

Der Berufsverband gibt das offen zu. Es sei eine Gemengelage aus Überlastung und Enttäuschung, weil sich an den Arbeitsbedingungen nichts ändert und selbst angekündigte Prämien nicht ausbezahlt werden. Da wird die Impfung in einigen Fällen als Zwang empfunden und es stellt sich das Gefühl ein, ein Altenpfleger sei nicht mehr als ein schlecht bezahltes Versuchskaninchen.

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Natürlich ist das eine Kurzschlussreaktion, weil Dinge vermengt werden, die nichts miteinander zu tun haben. Leider tritt die Öffentlichkeit dem nicht entgegen. Im Gegenteil. Sie erweckt den Eindruck, wenn Kranken- und Altenpfleger geimpft sind, sei das Gröbste überstanden und die Mehrheit der Menschen das Problem los. Abgewälzt auf jene, die Corona managen müssen und endlich immun sind. Da darf man sich durchaus mal ausgenutzt fühlen.

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