Neuer FDP-GeneralsekretärBijan Djir-Sarai übernimmt Volker Wissings Amt

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Bijan Djir-Sarai, der neue FDP-Generalsekretär.

„Mein Name ist Bijan Djir-Sarai. Ich bin 45 Jahre alt.“ Er sei verheiratet und habe zwei Kinder. An seinem Akzent könne man hören, dass er aus Nordrhein-Westfalen komme. So stellt sich der Mann, der neuer FDP-Generalsekretär werden soll, am Montag bei einer Pressekonferenz an der Seite von FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner vor.

Die Aufgabe, die Christian Lindner, für Djir-Sarai skizziert, ist keine einfache: Es gehe, formuliert der Parteichef, darum die FDP als Partei erkennbar zu machen – in Zeiten, in denen sie zugleich Teil einer Ampel-Koalition ist. Djir-Sarai soll dabei auch für eine eigenständige FDP stehen, die im Bund mit SPD und Grünen regiert, aber auf anderen Ebenen auch andere Koalitionen schließt.

Wissing bald Bundesminister für Digitales und Verkehr

Der 45-Jährige übernimmt das Amt zunächst kommissarisch und soll dann auf einem Parteitag gewählt werden. Damit wird er Nachfolger von Volker Wissing, der in der neuen Regierung Bundesminister für Digitales und Verkehr ist. Wissing kam vor gut einem Jahr ins Amt – als Nachfolger der glücklosen Linda Teuteberg. Der bisherige Generalsekretär hat sich als erfolgreicher Wahlkampfmanager erwiesen. Als früherer stellvertretender Ministerpräsident einer Ampel-Koalition in Rheinland-Pfalz gilt Wissing zudem als wichtiger Architekt des Regierungsbündnisses auf Bundesebene.

Sein Nachfolger Djir-Sarai hat sich im Bundestag als Außenpolitiker einen Namen gemacht, eines seiner Hauptthemen sind die Menschenrechte. Geboren wurde er 1976 in Teheran. Seine Eltern gaben ihn im Alter von elf Jahren in die Obhut seines Onkels im rheinischen Grevenbroich. Dort machte Djir-Sarai Abitur. Später studierte er in Köln Betriebswirtschaftslehre.

Fokus auf Thema Diversität

In der FDP will Djir-Sarai das Thema Diversität vorantreiben. Die Gesellschaft sei bunter geworden, das müsse sich auch in der Partei widerspiegeln. In führender Rolle in der Partei könnte Djir-Sarai so auch helfen, neue Wählerschichten für die FDP zu erschließen. Nicht abreißen dürfte mit seiner Ernennung die Kritik an der geringen Zahl von Frauen in Führungspositionen bei der FDP. Von vier Ministerämtern waren nur eines an eine Frau gegangen.

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Jeder Generalsekretär müsse für sich selbst herausfinden, ob er mehr General oder mehr Sekretär sei, sagt Djir-Sarai. Wie er das Amt für sich genau auslegt, lässt er noch nicht ganz erkennen. Es gebe sowohl viel Arbeit in der FDP, aber natürlich auch in der Darstellung nach außen, sagt er. Er wisse, dass in Debatten eine gewisse Zuspitzung notwendig sei. „Aber ich bin ein Freund des respektvollen Umgangs miteinander.“ (dpa)

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