Pferde im RosenmontagszugKöln wird Vorbild für neue NRW-Regelung

Lesezeit 2 Minuten
Romo Pferde ROLL

Pferde des Reiterkorps der Großen Kölner

Köln – Nachdem die meisten Karnevalszüge in ihrer klassischen Form für diese Session pandemie-bedingt bereits abgesagt wurden, kommen jetzt aus Düsseldorf erneut schlechte Nachrichten vor allem für die kleineren Züge. Zwar dürfen Pferde auch weiterhin in Karnevalszügen eingesetzt werden, allerdings nur unter strengeren Bedingungen. Das geht aus Leitlinien des NRW-Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz hervor.

Die Leitlinien seien nach Evaluierung und Erprobung im Jahr 2020 unter Beteiligung von Karnevalsverbänden nun endgültig festgelegt worden und sollten künftig angewandt werden, teilte Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) in einem Brief an Landtagspräsident André Kuper (CDU) mit.

Kölner Rosenmontagszug darf weiter auf Pferde setzen

Nicht davon betroffen ist der Kölner Rosenmontagszug, der die Leitlinien seit Jahren mehr als erfüllt, wie ein Sprecher des Festkomitees Kölner Karneval dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage bestätigt. Offensichtlich hat man sich in Düsseldorf an den Kölner Regeln orientiert.

Die Leitlinien sehen unter anderem vor, dass es an mehreren Punkten der Strecke die Möglichkeit geben muss, Pferde aus dem laufenden Zug herauszunehmen. Auf allen Etappen muss außerdem sichergestellt sein, dass binnen zehn Minuten die Betreuung durch einen Tierarzt erfolgen kann.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch sollen die Pferde möglichst am Anfang oder am Ende des Zugs positioniert werden und nicht in der Nähe einer Musikkapelle. Zudem muss pro Pferd mindestens eine Begleitperson zur Verfügung stehen, Alkohol oder Drogen sind wie beim Autofahren untersagt. Die Pferde müssten regelmäßig auf ihren Einsatz vorbereitet werden. Auch müssten sie an „spezielle brauchtums- und veranstaltungsspezifische Reize“ wie Wurfgeschosse gewöhnt sein. Der Aufwand zur Einhaltung dieser Regeln ist enorm hoch, so dass wohl viele kleinere Züge dann ab 2023 auf ihre Pferde verzichten müssen.

Allein im Kölner Rosenmontagszug laufen normalerweise rund 300 Pferde und Kutschpferde mit. Tierschützer fordern seit Jahren, grundsätzlich auf Pferde in Umzügen zu verzichten. (mit dpa)

KStA abonnieren