AboAbonnieren

Recherchen zum Missbrauchs-SkandalJoachim Frank erhält den Wächterpreis

Lesezeit 2 Minuten
Joachim Frank

Joachim Frank, Chefkorrespondent des Kölner Stadt-Anzeiger

Der Chefkorrespondent des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ist am Dienstag mit dem renommierten „Wächterprreis“ ausgezeichnet worden.

Joachim Frank, Chefkorrespondent des „Kölner Stadt-Anzeiger“, wird für seine umfassende Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im Erzbistum Köln mit dem „Wächterpreis“ der Tagespresse 2023 ausgezeichnet.

Wie die Stiftung „Freiheit der Presse“ am Dienstag mitteilte, erkannte eine unabhängige Jury unter Vorsitz von Moritz Döbler, Chefredakteur der „Rheinischen Post“ (Düsseldorf), Frank den ersten Preis zu. Der 57-Jährige habe „im schwierigen Umfeld“ der katholischen Kirche in Köln Hartnäckigkeit und überragende journalistische Kompetenz bewiesen. „Er trieb seine Recherchen gegen alle Vertuschungsversuche voran mit dem Ziel, diesen skandalträchtigen Sumpf trockenzulegen“, heißt es in der Preisbegründung. Zudem habe die Diskussion über die rechtliche Sonderstellung von Religionsgemeinschaften Fahrt aufgenommen.

Chefredakteur Carsten Fiedler reagierte hocherfreut auf die Auszeichnung. „Wir alle sind erneut stolz auf unseren Kollegen Joachim Frank. Seine akribische, gewissenhafte und unermüdliche Arbeit wird verdientermaßen gewürdigt. Zurecht verweist die Jury des Wächterpreises auch auf Franks Hartnäckigkeit, der sich bei seinen Recherchen immer wieder Angriffen des Erzbistums ausgesetzt sah. Der Wächterpreis setzt hier ein deutliches Zeichen für Pressefreiheit und unabhängigen Journalismus.“

Alles zum Thema Erzbistum Köln

Der Wächterpreis wird seit 1969 für kritische und investigative Berichterstattung über Korruption, Vetternwirtschaft, Missstände und Missbrauch vergeben. Frank war bereits in den Jahren 2014 und 2017 Preisträger. Erst im April hatte er auch den „Stern-Preis“ in der Kategorie „Lokales“ erhalten.

Der zweite und dritte Preis des diesjährigen Wächterpreis gingen an die „Neue Westfälische“ in Bielefeld für die Berichterstattung über einen Sorgerechtsstreit beziehungsweise an die „Hamburger Morgenpost“ für die Recherchen über ein millionenschweres Förderprojekt, das der zuständige Finanzsenator ohne Ausschreibung vergeben hatte. Alle Preise werden im Juni im Kaisersaal des Frankfurter Römer verliehen. Den Festvortrag hält Alt-Bundespräsident Christian Wulff. (ksta)