Von Alpha bis LambdaDie verschiedenen Corona-Mutationen im Überblick

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Immer wieder tauchen neue Virusvarianten auf.

Köln – Die Nachrichten der vergangenen Tage drehen sich vor allem um einen Namen: Delta. Mit Sorge wird der Anteil der Coronainfektionen mit dieser Mutante beäugt. Nicht nur, dass dieser immer weiter ansteigt. Die mRNA-Impfstoffe, wie der von Biontech, sollen laut aktuellen Erkenntnissen aus Israel etwa 30 Prozent weniger wirksam sein als bei anderen Mutanten. Während versucht wird die Gefahr der Delta-Variante einzuschätzen, steht bereits ein neuer Name im Raum: Lambda soll Europa erreicht haben. Ein Überblick über die bisher relevanten Virusvarianten und was es mit dieser neuen auf sich hat.

Alpha

Die Alpha-Variante war eine der ersten festgestellten Mutanten des Coronavirus. Ursprünglich wurde sie als englische Variante bezeichnet. Die Besonderheit: Sie beinhaltet eine Veränderung an den Spike-Proteinen, die ihr vereinfacht gesagt einen stabileren Halt an den menschlichen Zellen ermöglicht. Dadurch kann die Mutante Zellen einfacher infizieren und ist ansteckender als das Ursprungsvirus. Sie konnte sich zunächst vor allem in Großbritannien rasch ausbreiten – und hat auch in Deutschland den bis dahin vorherrschenden Wildtyp weitgehend verdrängt.

Beta

Die Beta-Variante wurde erstmals in Proben entdeckt, die Covid-19-Patienten in Südafrika entnommen wurden. Hierzulande ist ihr Anteil bislang sehr niedrig. Nach bisherigem Wissensstand soll sie etwas weniger ansteckend als Variante Alpha sein. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Beta das Immunsystem ein wenig besser austricksen könne als andere Varianten – sodass Impfstoffe gegebenenfalls weniger wirksam sind als bei anderen Versionen des Coronavirus, darüber berichtet zum Beispiel der BR.

Gamma

Wie auch die Beta-Variante ist die Gamma-Mutante bislang nicht so stark in Europa verbreitet. Sie wurde erstmals im brasilianischen Amazonas-Gebiet entdeckt. Allerdings belegen erste Studien, dass bereits vorhandene Antikörper – beispielsweise nach einer Genesung – die Gamma-Variante nicht so stark ausbremsen können wie im Falle von anderen Virusvarianten.

Delta

Die Delta-Variante hat sich inzwischen weltweit ausgebreitet und gilt als deutlich ansteckender als vorherige Varianten. Auch in Deutschland wächst der Anteil besorgniserregend. Ein Grund könnte sein, dass es durch Delta häufiger zu sogenannten Durchbruchinfektionen kommt – also Infektionen bei Geimpften, aber auch zur Weitergabe des Virus durch Geimpfte an Dritte. „Allerdings sollte man auch positiv hervorheben, dass sich sowohl in Israel als auch in Großbritannien zeigt, dass die Impfung sehr gut vor schweren Krankheitsverläufen schützt“, sagt Impfstoffexperte Leif Erik Sander von der Berliner Charité. In Berlin selbst hat der Anteil der Delta-Variante die bislang vorherrschende Mutante Alpha am Mittwoch offiziell überholt. Dass sich dieser Trend auch generell durchsetzen wird, hatte das Robert-Koch-Institut bereits Ende Juni vorausgesagt.

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Ursprünglich aufgetreten ist Delta in Indien. Erkrankte sollen teils auch unter anderen Krankheitssymptomen leiden als bei den anderen Varianten. Beschwerden äußern sich etwa in einer rauen Kehle, einer laufenden Nase oder Kopfweh.

Lambda

Die Variante wurde erstmals im August 2020 in Peru identifiziert. Hier wurden seit April 81 Prozent aller analysierten Corona-Fälle Lambda zugeordnet. In Argentinien und Chile waren es in den vergangenen Monaten rund ein Drittel. Jetzt soll Lambda auch Europa erreicht haben. Etwa 80 Infektionen in Kantabrien, einer Region an der Nordküste Spaniens, sind auf die Mutante zurückzuführen.

Jairo Méndez-Rico ist Experte für Viruserkrankungen bei der WHO. Er sagte gegenüber der Deutschen Welle: „Bisher gibt es keine Hinweise auf ein aggressiveres Verhalten der Lambda-Variante. Obwohl die Möglichkeit einer höheren Ansteckungsrate besteht, haben wir noch nicht ausreichend belastbare Studien, um sie mit Gamma oder Delta vergleichen zu können.“ Möglich wäre aber, dass sich Lambda hinter Alpha, Beta, Gamma und Delta unter die besorgniserregenden Varianten einreiht: Diese sind nachweislich ansteckender und schwerer zu bekämpfen. (mit dpa)

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