Das Nipah-Virus wird von Flughunden übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich. Es gilt als gefährlicher als das Coronavirus.
Zwei Tote in IndienRKI äußert sich zu Nipah-Virus-Ausbruch – Auswärtiges Amt gibt Reise-Hinweise

Im indischen Bundesstaat Kerala sind bereits zwei Menschen am Nipah-Virus gestorben. Das Robert-Koch-Institut warnt vor Kontakt mit infizierten Personen.
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Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat sich nach dem Ausbruch des Nipah-Virus (NiV) im indischen Bundesstaat Kerala zum aktuellen Infektionsgeschehen geäußert. An dem durch Flughunde übertragenen Virus waren in den vergangenen Tagen in Indien bereits zwei Menschen gestorben. Das RKI warnt vor Kontakt mit infizierten Personen.
Die indischen Behörden hätten in Kerala umfassende Kontaktbeschränkungen angeordnet, mehrere Schulen wurden aufgrund des Nipah-Virus-Ausbruchs geschlossen. Laut RKI sind bisher sechs Fälle identifiziert, darunter die zwei Todesfälle. Mehr als 1200 Kontaktpersonen seien ermittelt worden. Das Auswärtige Amt hat seine Warn- und Reisehinweise für Indien ebenfalls aktualisiert.
Nipah-Virus: Virologen schätzen NiV gefährlicher als Corona ein – hohe Sterberate
„Allen Reisenden im Bundesstaat Kerala wird empfohlen [...] den Kontakt zu Krankenhäusern und Erkrankten zu meiden und auf mögliche Übertragungswege zu achten“, schreibt das RKI in seinem epidemiologischen Bulletin vom Donnerstag. Das Nipah-Virus gilt als gefährlicher als das Coronavirus, da die Sterberate deutlich höher ist. Sie liegt zwischen 40 und 75 Prozent.
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Virologen sehen den Ursprung der Viruserkrankung in Flughunden, die das Nipah-Virus übertragen können. Mögliche Infektionsquellen sind beispielsweise von Flughunden verunreinigte Früchte oder Palmsaft. Laut RKI besteht die Gefahr eine Infektion in weiten Teilen Südostasiens, im Norden Australiens, Madagaskar und Inseln im westlichen Pazifik.
Nipah-Virus in Indien: RKI warnt vor Kontakt mit Infizierten
Das Nipah-Virus wird durch Blut, Urin oder andere Körperflüssigkeiten übertragen, auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, wenn auch selten. Seit Jahresbeginn wurden vor dem Ausbruch in Indien 14 Infektionen in Bangladesch gemeldet. Das RKI geht davon aus, dass die Behörden die Lage im Bundesstaat Kerala unter Kontrolle haben und eine Ausbreitung vermieden werden kann.
Das Auswärtige Amt rät von Reisen in den betroffenen Bundesstaat Kerala ab und teilt die Einschätzungen des RKI. Bei Symptomen wird Reisenden empfohlen, umgehend einen Test zu machen. Auch vom Aufenthalt in Krankenhäusern wird abgeraten; ebenso von Kontakt zu dort arbeitenden Personal.
Nipah-Virus in Deutschland: RKI äußert sich zur Möglichkeit eines Ausbruchs
Das Nipah-Virus ist besonders tückisch, weil es eine sehr lange Inkubationszeit von bis zu 45 Tagen hat. Infizierte haben das Virus schon in sich, bemerken aber noch keine Symptome und können es so unwissend weitergeben. Mögliche Symptome sind hohes Fieber, Erbrechen und Atemwegsinfektionen. Bei schweren Verläufen sind Krampfanfällen, Gehirnentzündungen und auch ein Koma möglich.
Das RKI hält eine Ausbreitung des Nipah-Virus in Deutschland allerdings für unwahrscheinlich. Bisher wurde noch kein Fall in Deutschland nachgewiesen. „Sollte dennoch ein Fall importiert werden, wird die Wahrscheinlichkeit einer Verbreitung des Virus innerhalb Deutschlands als sehr gering eingeschätzt“, erklärt das RKI weiter. (shh)