Fragen an Bubi Brühl„Frontmann ist die Band“

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Köln – Herr Brühl, nach fast 40 Jahren ist diese die erste Konzertreihe ohne ihren langjährigen Sänger Micky Brühl. Vermissen Sie Ihren Bruder?

BUBI BRÜHL: Das ist schon komisch. Schließlich haben wir 1973 mit Detlef Vorholt als Tanzmusik-Trio BVB's Breath Band erstmals auf einer Bühne gestanden. Dann folgten 30 Jahre mit den Paveiern. Aber was heißt schon vermissen? Wir haben jetzt mehr Platz auf der Bühne. Karnevalssonntag habe ich den Micky das letzte Mal gesehen - beim Finale der Lachenden Kölnarena. Da hatte er seinen letzten Auftritt mit unserer Band. Seitdem hatten wir leider keinen Kontakt mehr.

Sie übernehmen im neuen Konzert-Programm einen großen Teil des Gesangs. Ihr Bruder hatte Ihnen stets vorgeworfen, Sie würden sich da zu wenig einbringen.

BRÜHL: Genau. Aber die Situation ist jetzt anders. Und das ist für mich eine neue Herausforderung. Die Kollegen unterstützen mich enorm, und wir haben noch nie so intensiv und detailliert für ein Konzert geprobt wie dieses Mal.

Also sind Sie doch das neue Frontgesicht der Paveier?

BRÜHL: So will ich das nicht sehen. Der Frontmann ist die Band. Mit Sven Welter, unserem anderen Sänger, bilde ich derzeit eine Art Doppel-Spitze. Wir haben die älteren Lieder neu unter uns aufgeteilt.

Wie sieht es denn derzeit mit der Suche nach einem neuen Sänger aus?

BRÜHL: Die läuft noch. Wir hätten gerne noch jemanden dabei, der uns musikalisch unterstützt und ergänzt. Rund 40 Bewerbungen sind in den vergangenen Wochen bei uns eingegangen. Einige haben wir gleich aussortiert, einige werden wir ausprobieren und in den Westerwald kommen lassen, wenn wir uns dort nach dem Millowitsch-Gastspiel für zwei Kreativ-Wochen zurückziehen. Aber viele Leute fragen uns auch schon, warum wir überhaupt jemanden zusätzlich suchen.

Können Sie sich vorstellen, auch in der jetzigen Sechser-Konstellation weiterzumachen?

BRÜHL: Ein klares Ja. Gegenwärtig haben wir so viel Spielfreude miteinander wie schon lange nicht mehr. Es macht richtig Spaß, sich mit neuen Liedern, aber auch mit den alten Titel zu befassen und denen musikalisch etwas ganz Neues mitzugeben.

Das Gespräch führte Norbert Ramme

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