Hotel-Mord: Ex-Freund auf der Flucht

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Weiträumig abgesperrt ist der Tatort, das "Insel-Hotel".

Weiträumig abgesperrt ist der Tatort, das "Insel-Hotel".

In einem Drei-Sterne-Hotel in Deutz hat ein Passant Freitagabend gegen 18.15 Uhr eine Frau mit mehreren Schussverletzungen gefunden. Sie lag blutüberströmt im Foyer neben der Theke der Rezeption. Der Mann griff zum Handy, rief die Polizei. Doch kurz nachdem der Notarzt und die ersten Polizisten eingetroffen waren, starb das Opfer. Die junge Frau hat in dem Hotel gearbeitet.

"Den Täter haben wir bislang nicht festgenommen, auch das Motiv ist noch unklar", berichtete Oberkommissar Martin Gerling am Tatort. Am späteren Abend dann leitete die Polizei eine Fahnung nach dem Ex-Lebensgefährten der Toten ein. Eine ihrer Bekannten hatte den Ermittlern berichtet, dass er der Hotel-Mitarbeiterin mehrfach gedroht haben soll, sie umbringen zu wollen. Seine Wohnung im Kölner Norden war leer, stattdessen stießen die Beamten auf einem Parklpaltz am Fühlinger See auf sein Auto. Die Gegend wurde abgesucht, ein Hubschrauber kreiste in der Luft. Die Suche dauert an.

Da unklar war, ob der Täter sich womöglich noch in dem Hotel aufhielt, suchten Polizisten in schusssicheren Westen und Kräfte eines Spezialeinsatzkommandos alle 42 Zimmer ab. Noch in der Nacht sollte ein Sprengstoffspürhund in der Eingangshalle nach möglichen weiteren Patronenhülsen sowie nach Schmauchspuren an Wänden und Gegenständen schnüffeln - vom Ergebnis erhofften sich die Ermittler Aufschlüsse über den Ablauf des Geschehens.

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Trotz ihrer schweren Verletzungen soll auch die Frau noch versucht haben zu telefonieren, bevor die Rettungskräfte eintrafen. Im Foyer des "Insel-Hotels" in der Constantinstraße, direkt gegenüber des Stadthauses, fand die Polizei mindestens sechs Patronenhülsen.

Währenddessen befragten Kripo-Beamte die Gäste des benachbarten Lokals "Marie", ob sie Schüsse gehört oder Beobachtungen gemacht hätten. Der Verkäufer einer Grillstube neben dem Hotel gab an, nichts gehört zu haben. Polizisten brachten mehrere Zeugen im Streifenwagen zur Vernehmung ins Präsidium. Zeugenhinweise erbittet die Polizei an die Rufnummer 0221/229-0.

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