Frankfurt – Ein Hangrutsch bei Steinau an einer Straße im Main-Kinzig-Kreis hat am Dienstag vorübergehend den Bahnfernverkehr auf der Strecke Fulda - Hanau ausgebremst. Es stand über mehrere Stunden bis zum Vormittag nur ein Gleis zur Verfügung, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen, etwa auf der ICE-Verbindung Berlin-Frankfurt und Wiesbaden-Dresden.
Entwarnung wird für eine andere Stelle im hessischen Schienennetz gegeben: In Südhessen soll knapp einen Monat nach dem tödlichen Unfall zweier Güterzüge bei Münster die Strecke ab diesem Donnerstag wieder voll befahren werden können. Der Abschnitt sei umfangreich instandgesetzt worden, teilte eine Bahnsprecherin mit. Die Oberleitung sei in beide Fahrtrichtungen auf einer Länge von 1500 Metern erneuert worden. Zudem seien 300 Schwellen ersetzt und 1400 Meter Schiene neu verlegt worden.
Bei dem Unglück am 19. Mai war einer der Züge wegen einer defekten Oberleitung auf der Strecke stehen geblieben und der andere Zug aufgefahren. Der 49-jährige Lokführer wurde den Angaben zufolge in der aufgefahrenen und entgleisten Lok eingeklemmt und starb.
Bereits seit vergangenem Samstag ist die ICE-Strecke zwischen Würzburg und Fulda für Bauarbeiten gesperrt. Fahrgäste müssen sich auf Einschränkungen und längere Fahrzeiten einstellen. Die Modernisierung ist Teil der Erneuerung der Trasse bis Hannover, Baustart war im Sommer 2019. Reisende müssen während der Arbeiten je nach Linie 20 bis 60 Minuten mehr Fahrzeit einplanen.
Der Nahverkehr soll dagegen kaum von Änderungen betroffen sein, vereinzelt könnten Züge ausfallen. Vom 17. Oktober an sollen Züge wieder regulär von Frankfurt nach Würzburg fahren. Auf dem Abschnitt nach Fulda wird die Bahn voraussichtlich noch bis zum 10. Dezember arbeiten.
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