Am Kaller Bahnhof ist ein Aufzug zum Vorplatz in Betrieb. Doch der seit Jahren geforderte barrierefreie Umbau ist nicht in Sicht.
Planung laufen nochBarrierefreier Umbau des Kaller Bahnhofs lässt weiter auf sich warten

Der Aufzug vom Vorplatz zum Bahnhof wurde jetzt in Betrieb genommen.
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Mit Hochdruck arbeitet die Deutsche Bahn am Wiederaufbau der Eifelstrecke nach der Flut und an deren Elektrifizierung. Doch beim barrierefreien Ausbau des Kaller Bahnhofs geht es nicht so richtig weiter. Und das wird auch erst einmal so bleiben, wie ein Bahnsprecher mitteilt. Zurzeit werde noch an der Entwurfs- und Genehmigungsplanung gearbeitet.
Beschwerden über die Zustände am Kaller Bahnhof gibt es schon seit Jahren. Von der Unterführung zum Bahnsteig führt eine Treppe, eine barrierefreie Rampe gibt es nicht. Außerdem sind die Bahnsteige so niedrig, dass es keine barrierefreie Einstiegsmöglichkeit in die Züge gibt.
„Menschen mit Handicap, mit Kinderwagen oder Fahrrad haben es sehr schwer, in den Zug zu kommen. Mit einem Rollstuhl ist es ohne fremde Hilfe unmöglich“, erklärt eine Leserin. Sie versuche schon seit einiger Zeit herauszufinden, ob und wann der Bahnhof barrierefrei ausgebaut werde. Doch bisher habe sie dazu nichts in Erfahrung bringen können. „Ich sehe es kommen, die Züge fahren wieder und dann wird die Strecke wieder gesperrt, um den Bahnhof barrierefrei zu bauen.“
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Projektteam arbeitet an der Planung für den Bahnhof in Kall
Das Problem sei ja leider nicht neu: „In den vergangenen Jahren war die Strecke x-mal gesperrt. Da hätte man den barrierefreien Ausbau schon längst machen können.“
Vorgesehen ist, dass der Bahnhof im Rahmen der Modernisierungsoffensive 3 einen Mittelbahnsteig mit Rampe und Überdachung erhält und die Bahnsteige angehoben werden. Doch bis dahin wird wohl noch einige Zeit ins Land ziehen. „Die Deutsche Bahn plant mit dem Aufgabenträger go.Rheinland derzeit die barrierefreie Modernisierung des Bahnhofs Kall“, teilt ein Bahnsprecher mit.
Derzeit arbeite das Projektteam an der Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Der Abschluss dieser Phase sei für das erste Quartal 2026 geplant. „Bitte haben Sie vor dem Hintergrund der frühen Planungsphase Verständnis dafür, dass wir derzeit noch keine genauen Bauzeiträume oder Investitionen benennen können“, so der Sprecher.
Zumindest am Bahnhofsvorplatz gibt es aber eine Verbesserung. Zusätzlich zur Rampe neben dem Bahnhofsvorplatz, über die der Bahnhof für in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen erreichbar ist, gibt es nun auch einen Aufzug. Er ist durchgängig geöffnet und mit einem Notruf versehen.