KarnevalWie viele Jecken waren es wirklich?

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Manchen Anwohnern der Zülpicher Straße wird der Trubel an solchen Karnevalstagen auch mal zu heftig. (Bild: Grönert)

Manchen Anwohnern der Zülpicher Straße wird der Trubel an solchen Karnevalstagen auch mal zu heftig. (Bild: Grönert)

Köln – Für böses Blut sorgt Ordnungsamtschef Robert Kilp mit einem Interview, das er am Rande der Sessionseröffnung Radio Köln gegeben hat. Darin wirft der Behördenchef den Veranstaltern der Willi-Ostermann-Gesellschaft vor, mit unseriösen Besucherzahlen zu operieren, was er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber wiederholte.

Die von dem Karnevalsverein ins Spiel gebrachten erwarteten 70 000 bis 80 000 Besucher in der Altstadt seien völlig unrealistisch. „So viele waren es allenfalls in der ganzen Stadt. Wenn überhaupt.“ Er nimmt das Bläck Fööss-Konzert auf dem Roncalliplatz als Maßstab, auf dem 7000 Menschen Platz fanden. Und der Heumarkt, wo die Sessionseröffnung im Wesentlichen stattfand, „ist nicht viel größer“.

Ralph Schlegelmilch von der Willi-Ostermann-Gesellschaft wehrt sich: „Die 70 000 basiert auf den Erfahrungen aus dem Vorjahr.“ Die Zahl beschreibe das Fassungsvermögen insgesamt und solle nicht aussagen, „dass sich so viele Menschen zu einem einzigen Zeitpunkt auf einem Platz befunden hätten.“ Sie beziehe sich auf die gesamte Altstadt und die geschätzte Anzahl Menschen, die diese Zone den ganzen Tag über „durchlaufen“.

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Der Heumarkt hätte damit für 14 000, der Alter Markt für 6000 und der Gürzenichvorplatz für 2000 Menschen Platz. Und alle drei Standorte seien voll gewesen. Teilweise mussten Zugänge zum Heumarkt sogar geschlossen werden, um Besucherströme umzuleiten. Das habe es noch nie gegeben, so die Polizei.

Kilp dagegen hält allenfalls 8000 Menschen für den Heumarkt, 3000 für den Alter Markt und „ein paar Hundert“ für den Gürzenich für möglich. Er fordert die Karnevalisten auf, „mit realistischen Angaben zu operieren“.

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