Jeannette Beissel machte sich mit Afro-Küche und Rasta-Zöpfen vertraut.

Mechernich-Satzvey - Anfangs war Gräfin Jeannette Beissel von Gymnich sehr skeptisch, als RTL ihr den Vorschlag machte, bei der Doku-Soap-Serie „Ich tausche meine Familie“ mitzumachen. „Schließlich war mir das ähnliche Frauen-Tausch-Format auf RTL II bekannt. Und das ist so niveaulos, da wollte ich auf gar keinen Fall mitmachen“, erzählte die Gräfin, die mit ihrem Mann historische Festspiele auf Burg Satzvey organisiert.

Doch die Produktionsfirma Tresor TV überzeugte sie, dass diese Sendung, die erstmals Mitte Juli ausgestrahlt wurde, ein familienfreundliches und spannendes Konzept hat. Die sportliche Gräfin nahm die Herausforderung an, acht Tage lang unter der Aufsicht von Kameras eine fremde Familie zu organisieren und die eigene „herzugeben“. Eine Bedingung hat die energiegeladene Wohlfahrtsaktivistin jedoch gestellt: „Meine eigene Gage geht an Hilfsorganisationen, und RTL blendet während der Ausstrahlung einen Spendenaufruf ein. Vor allen Dingen die Langzeitpflegeeinrichtung Communio in Christo in Mechernich braucht neue Hubwagen für die schweren Rollstühle.“

Den adeligen Beissels von Gymnich aus Satzvey stellte RTL eine Familie zur Seite, die ihrerseits einen „Adelstitel“ im Karneval erhalten hat: Ambroisine Mambono und Tunkadi Matondo mit ihren Kindern Valerie (18), Nadege (14), Christvie (6) und Cassie (4). Die Familie Matondo-Mambono zog vor 14 Jahren aus dem Kongo ins rheinische Dingden bei Wesel.

Ursprünglich als Scherz gedacht, ließ der Familienvater, der als Maler und Lackierer arbeitet, sich als Karnevalsprinz proklamieren - und herrscht seitdem begeistert als Prinz Tunkadi I. über sein närrisches Volk.

Die Dreharbeiten haben Gräfin Jeannette Beissel von Gymnich großen Spaß gemacht: „Das Drehteam war ganz toll und kollegial.“ Wie die gelernte Krankenschwester Ambroisine Mambono die Spiele und die Charity-Aufgaben der Gräfin gemeistert hat, können die Zuschauer am Freitag um 20.15 Uhr bei der Ausstrahlung auf RTL verfolgen.

Die Burgherrin aus Satzvey hatte ihrerseits keine Probleme mit den noch kleinen, „ganz reizenden“ Kindern der Mambonos. Von Verwandten der Gastfamilie ließ sie sich in die Geheimnisse der afrikanischen Küche einweihen: „Für die Zutaten musste man meist ins Centro nach Oberhausen fahren.“ Auch Rasta-Zöpfe probierte die Gräfin aus, um sich noch authentischer in die neue Umgebung einzufühlen. Zum Abschluss schenkten sich die Frauen gegenseitig Kleider: ein buntes afrikanisches für Jeannette, ein höfisches für Ambroisine. In Zukunft wollen die Familien sich auch privat weiter treffen.