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Kein Freibrief zum SchwänzenWarum eine Dortmunder Schule „Fridays for Future“ erlaubt

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Schüler demonstrieren mit Protestplakaten während des Fridays for Future-Klimastreiks für die Umsetzung der Pariser Weltklimaabkommens.

  1. Die Dortmunder Gesamtschule Gartenstadt ist die erste Schule in NRW, die offiziell mit der Klimabewegung zusammenarbeitet.
  2. Der Wunsch nach der Zusammenarbeit kam nicht von den Schülern – sondern den Eltern.
  3. Die Herangehensweise der Schule könnte ein Vorbild für andere Einrichtungen sein.

Düsseldorf – Eine Kooperation mit „Fridays for Future“, aber ohne dem Unterricht bei Demonstrationen einfach fernzubleiben: die Dortmunder Gesamtschule Gartenstadt geht genau diesen Weg und ist zugleich die erste Schule in NRW, die eine offizielle Zusammenarbeit mit der Klimabewegung beschlossen hat. „Der Wunsch kam aus der Elternschaft“, sagte die Schulleiterin, Bettina Roska-Hoffmann, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Die Eltern hätten zeigen wollen, dass sie das Engagement der Schüler unterstützen. „Die Schulkonferenz mit Eltern, Schülern und Lehrern hat dem dann einstimmig zugestimmt“, erklärte sie. Über so viel Einstimmigkeit zwischen Lehrern, Eltern und Schülern könne man sich ja nur freuen. Mit der Kooperation sollen nun mehr Themen zum Klimaschutz in der Schule behandelt werden.

Themen und Experten von „Fridays for Future“ im Unterricht

Unter anderem will man Experten von „Fridays von Future“ in den Unterricht einladen, wenn der Klimawandel Thema ist. Man erhoffe sich neben inhaltlichen Anregungen auch Motivation zum „bürgerschaftlichen Engagement“.

Zudem sollen Schulklassen geschlossen mit ihren Lehrern an einer Demonstration von „Fridays for Future“ teilnehmen und die Demonstration und Forderungen zum Klimaschutz anschließend zum Gegenstand des Unterrichts machen.

Gebauer droht bei Fernbleiben mit Schulverweis

Rechtlich ist die Zusammenarbeit durch das Schulgesetz abgedeckt, erklärt die Schulleiterin, nämlich als Bildungskooperation mit einem externen Partner. Ein Freibrief zum Schwänzen des Unterrichts sei die Zusammenarbeit aber nicht. Das sei aber auch gar nicht das Ziel der Schülerschaft, sagte Bettina Roska-Hoffmann. „Viele schwänzen an den Freitagen bei uns ohnedies nicht.“

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Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat zu Beginn des Jahres in einem Brief den Schulen mitgeteilt, dass das Fernbleiben vom Unterricht für Demonstrationen rechtlich nicht in Ordnung ist. Bei regelmäßiger Teilnahme an den Demonstrationen seien auch drastische Sanktionen bis zum Schulverweis denkbar.