Überflutungen vermeidenFirma Hilger Holz schafft in Kall Stauraum für Regenwasser

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Blick auf die Halle der Firma Hilger Holz.

Um bei Starkregen Wasser zwischenspeichern zu können, hat die Firma Hilger Holz auf ihrem Grundstück mehrere Rückhalteräume geschaffen.

Die Firma Hilger Holz aus Kall sammelt in Behältern Regenwasser, um Überflutungen von Häusern nahe dem Gewerbegebiet zu verhindern.

Die zunehmende Versiegelung der Flächen im Gewerbegebiet 2 sehen die Anwohner der Straßen Stürzerhof und In der Laach mit Sorge. Seit Jahren haben sie immer wieder Probleme mit Niederschlagswasser, das bei Starkregenereignissen aus dem Gewerbegebiet und aus Richtung des Friedhofs in Heistert auf ihre Grundstücke und in die Häuser läuft.

Niederschlagswasser: Firma Hilger Holz stellt mögliche Lösungen vor

Im Ausschuss für Entwicklung, Umwelt, Digitalisierung und öffentliche Sicherheit stellte nun die Firma Hilger Holz im Spiegelsaal in Golbach verschiedene Maßnahmen vor, mit denen Niederschlagswasser zurückgehalten werden soll. Das Unternehmen ist im Gewerbebetrieb 2 angesiedelt und hat dort gerade eine neue, 4500 Quadratmeter großen Halle errichtet. Im Rahmen der Planung wurde ein Konzept entwickelt, mit dem rund 200 Kubikmeter Niederschlagswasser zwischengespeichert werden können.

„Mehrere große Behälter, in denen das Wasser gesammelt wird, wurden in die Erde eingelassen“, erklärte Architekt Hartmut Kloock. Zusätzlich sei an einer Seite eine Mulde angelegt worden. Mit allen Maßnahmen zusammen habe man mehr als doppelt so viel Rückhaltung geschaffen wie gefordert.

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Überflutungsräume müssen Gebäude und Nachbargrundstücke schützen

Die Gemeinde hatte das Unternehmen bei der Baugenehmigung für die neue Halle aufgrund der hohen versiegelten Gesamtfläche gebeten, einen Überflutungsnachweis vorzulegen. Er soll sicherstellen, dass ein Grundstück bei einem mindestens 30-jährlichen Regenereignis schadlos überflutet werden kann. Die für so ein Ereignis ermittelte Regenwassermenge wird als Planungsgrundlage für die zu schaffenden Regenrückhalteräume genutzt.

Die Überflutungsräume müssen laut Gemeinde so gestaltet sein, dass das gestaute Regenwasser nicht in die Gebäude oder die Nachbargrundstücke eindringen kann. Kloock sagte, dass bei den ersten Hallen von Hilger Holz keine Rückhaltung vorgesehen gewesen sei. „Das wird die Bürger am Ortsrand nicht gerade beruhigen“, meinte Willi Frauenrath (CDU).

Graben für größere Niederschlagsmengen nicht ausreichend

Das Niederschlagswasser aus dem Gewerbegebiet 2 läuft zunächst in ein Regenüberlaufbecken in der Nähe des Tierheims und dann weiter durch einen kleinen Graben, der in einem Rohr mündet. In dem Rohr wird das Wasser unter der Straße und den Häusern geleitet und mithilfe eines weiteren Grabens dann in Richtung der Bahnunterführung an der Keldenicher Straße geführt.

Das Regenüberlaufbecken hat laut Gemeinde eine automatische Drosselung und einen Notüberlauf, damit es bei starken Niederschlägen nicht beschädigt wird. Wenn mehr Wasser abgegeben werde, reiche der Graben aber nicht mehr aus, um die Niederschlagsmengen abzuleiten. Die Folge: Es kommt im Bereich Stürzerhof und In der Laach zu Überschwemmungen.

Dr. Manfred Wolter (FDP) erinnerte daran, dass es Probleme mit dem Überlaufbecken gebe. Anwohner hatten berichtet, dass das Becken auch bei stärkeren Niederschlägen leer gewesen sei. Das glaubt Eduard Zubiks von der Gemeindeverwaltung nicht. „Ich gehe davon aus, dass das Becken seine Aufgabe erfüllt“, erklärte Zubiks auf Nachfrage.

Es gebe aber Vermutungen, dass die Drosselung, die die Abgabe regele, nicht richtig funktioniere. Das werde noch überprüft. Das Becken werde vom Wasserverband Eifel-Rur betrieben. Mit dem WVER werde auch über eine Vergrößerung des Stauvolumens gesprochen.

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