Wiederaufbau nach der FlutDie neue Kaller Urft-Brücke kommt ohne Pfeiler aus

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Die Brücke Weiherbenden über die Urft in Kall wurde bei der Flut 2021 beschädigt.

Die alte Brücke (l.) im „Weiherbenden“ wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der im Februar kommenden Jahres fertiggestellt sein soll.

Der Neubau der bei der Flut im Sommer 2021 beschädigten Brücke in Kall soll 1,8 Millionen Euro kosten und schon bald beginnen.

In der Straße „Weiherbenden“ in Kall haben die Vorarbeiten für den Abriss der Brücke begonnen, die bei der Flut im Juli 2021 schwer beschädigt worden war. Sie wird durch einen Neubau ersetzt, für den 1,8 Millionen Euro im Wiederaufbauplan der Gemeinde eingestellt sind. Die Fertigstellung der neuen Überführung ist für Februar nächsten Jahres geplant.

Das alte Brücke stammte aus den 1950er-Jahren und war 1991 instand gesetzt worden. Weil bei der Flut die beiden tragenden Pfeiler durch die Wassermassen weggerissen worden waren, musste sie komplett gesperrt werden. Bei Überprüfungen waren Risse und Betonabplatzungen in dem Bauwerk entdeckt worden. „Einen der Pfeiler hat man später im Bachbett gefunden, der andere wurde fortgespült“, berichtet Christoph Graf, stellvertretender Teamleiter im Bauamt.

Neue Brücke in Kall ist besser gegen Hochwasser geschützt

Bei der Planung der neuen Brücke wurde das Thema Hochwasserschutz berücksichtigt. Das Bauwerk mit einer Spannweite von rund 15 Metern wird etwas angehoben und erhält einen größeren Querschnitt. Weil das Bauwerk freitragend sein muss und keine Stützpfeiler mehr hat, ist es bei Hochwasser nicht so gefährdet. Zudem wird damit verhindert, dass sich Treibgut an dem Bauwerk ansammelt, das das Wasser zusätzlich zurückstauen würde.

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Für den Neubau sollen fertige Stahlbetonteile verwendet werden, die von einem Kran eingesetzt werden. Die Einteilung orientiert sich an der alten Brücke. Auf der einen Seite wird ein rund zwei Meter breiter Gehweg angelegt, auf der Gegenseite nur ein schmaler Hochbordstreifen. Die Fahrbahn wird etwa 3,50 Meter breit, eine Einbahnstraßenregelung ist vorgesehen.

Pflegeheim und Nikolaus-Schule sind künftig wieder direkt erreichbar

Im Rahmen der Maßnahme werden auch die Uferbereiche an den beiden Widerlagern erneuert. Für die Gründung sollen Bohrpfähle verwendet werden. „Die zeitnahe Wiederherstellung der Brücke ist schon alleine für die verkehrstechnische Erschließung des Bereiches Vogtpesch/Weiherbenden von enormer Bedeutung“, betonte der Allgemeine Vertreter Markus Auel.

In diesem Gebiet gebe es neben den Anwohnern auch diverse Arztpraxen, ein Pflegewohnheim sowie die Nikolausschule, die im Notfall schnell erreicht werden müssten. Erneuert werden muss zudem die mehr als 38 Meter lange Stützwand für den an die Brücke angrenzenden Parkplatz der Gemeinde.

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