Kreis Euskirchen – Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Besonders die Zahl der Minijobs sei im vergangenen Jahr im Kreis Euskirchen drastisch gesunken, teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) mit und beruft sich auf Daten der Bundesagentur für Arbeit.
Insgesamt seien im Kreis Euskirchen 1300 Minijobs verloren gegangen – das entspricht einem Rückgang um sieben Prozent auf insgesamt 16.500 Minijobs. „Das zeigt, dass Minijobs alles andere als krisenfest sind. In unsicheren Zeiten kürzen Firmen zuerst bei den 450-Euro-Kräften, die weder Anspruch auf Kurzarbeiter- noch auf Arbeitslosengeld haben“, sagt Uwe Brell, Bezirksvorsitzender der IG Bau Aachen. Er fordert, die Sozialversicherungsfreiheit für Minijobs abzuschaffen.
Prekäre Verhältnisse in der Gebäudereinigung
Besonders im Bereich Gebäudereinigung seien prekäre Arbeitsverhältnisse stark verbreitet. 250 Beschäftigte mit Minijob als alleiniges Einkommen seien im Kreisgebiet in Reinigungsfirmen tätig. Das entspreche 42 Prozent der Beschäftigten in der Branche.
Eine AOK-Analyse für das Jahr 2020 zeigt, dass die Zahl der Krankschreibungen im Vergleich zu 2019 zwar um zwölf Prozent gesunken, die Dauer einer Arbeitsunfähigkeit aber um 16 Prozent gestiegen sei.
Die AOK führt den gesunkenen Krankenstand zu großen Teilen auf die Hygienemaßnahmen zurück, da weniger Menschen an Krankheiten wie Bronchitis oder Magen-Darm-Infekten litten. Die Pandemie und die damit verbundenen Unsicherheiten hatten laut AOK-Regionaldirektor Helmut Schneider aber Auswirkungen auf die Psyche. „Aber auch die Einschränkungen im Home-Office, in der Freizeitgestaltung und im Sport haben sich zunehmend negativ auf die körperliche und seelische Gesundheit ausgewirkt“, so Schneider.
Der Gesamtkrankenstand im Kreis Euskirchen betrug 2020 6,0 Prozent (Rheinland 5,87 Prozent). Im Langzeitkrankenstand befanden sich hier 2,0 Prozent der Beschäftigten (Rheinland 1,88 Prozent). Krankschreibungen wegen Covid-19 gab es 2,64 Erkrankungen je 100 Versicherte (Rheinland 2,62).
Den größten Anteil machten 2020 die Atemwegserkrankungen mit 40,04 pro 100 Versicherte aus (Rheinland 42,27), gefolgt von den Muskel- oder Skeletterkrankungen (34,48, Rheinland 32,79) und den psychischen Erkrankungen (11,94, Rheinland 11,68).
Die Lage im Kreis Euskirchen
Kaum Änderungen gibt es im Kreisgebiet: Die Inzidenz blieb auch am Dienstag beim Vortageswert von 5,7. Neuinfektionen meldete das Gesundheitsamt keine. Im Kreisgebiet gibt es 17 bestätigte Covid-19-Fälle (Vortag 18), davon 13 in Euskirchen, drei in Weilerswist und einen in Schleiden. Einen Sonderfall stellt Dahlem dar. Dort wurde zwar am Freitag eine Neuinfektion vermeldet, die für die Inzidenzermittlung auch noch eine Rolle spielt. Aber bereits am Wochenende wurde der Fall an die Verwaltung des Heimatkreises der Person übergeben, weshalb in Dahlem momentan keine Infektion bekannt ist.
Impfbus in Heimbach
Im Kreis Düren startete am Montag die „Woche des Impfens“. Bis Sonntag, 18. Juli, können Impfwillige ab 16 Jahren ohne Termin ins Impfzentrum kommen. Als Zusatzangebot fährt ein Impfbus durchs Kreisgebiet, um auch in den Kommunen ein unkompliziertes Impfangebot zu unterbreiten. Der Impfbus macht am Mittwoch, 14. Juli, von 9 bis 13 Uhr Halt auf dem großen Parkplatz in Heimbach, Hengebachstraße 301.
Die Lage im Kreis Düren
Im Kreis Düren sind momentan 47 Menschen nachweislich mit Covid-19 infiziert (Vortag 43, Heimbach 0).
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Es wurden am Dienstag drei Neuinfektionen gemeldet. Der Anstieg um vier ergibt sich daraus, dass es einen Genesenen weniger gibt als am Vortag. Die Inzidenz stieg von 8,7 auf 9,4.
Inzidenzen der Region
Städteregion Aachen 5,6; Rhein-Erft-Kreis 5,3; Rhein-Sieg-Kreis 4,5; Kreis Ahrweiler 3,1; Eifelkreis Bitburg-Prüm 8,1; Vulkaneifelkreis 3,3 (Quelle RKI).