Neue Verrohrung wird teuerHeimbach will 48,9 Millionen Euro zum Wiederaufbau nach der Flut

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Das neue Rathaus Verwaltungssitz am Seerandweg mit neuem Seerandufer.

Hohe Schäden haben im Juli 2021 auch die über ihre Ufer getretenen Gewässer in der Stadt Heimbach verursacht.

Der Plan umfasst, neben des Wiederaufbaus der Verrohrung des Heimbachs, unter anderem auch die Reparatur der Wirtschaftswege.

Es ist eine stolze Summe, die die Stadt Heimbach zur Entschädigung der Hochwasserschäden durch die Flut im Sommer 2021 anmeldet. Knapp 48,9 Millionen Euro stehen als Endsumme in dem Antrag für den Wiederaufbauplan, den die Stadtverwaltung an die Bezirksregierung Köln übermittelt hat.

Damit hat nun auch Heimbach seinen Wiederaufbauplan eingereicht. Deutlich schneller war etwa Blankenheim, das seinen Plan im Januar 2022 fertig hatte.

Dieser ist mit einem Volumen von 15,5 Millionen Euro jedoch deutlich weniger umfangreich als etwa die der am stärksten von der Flut betroffenen Kommunen Schleiden (203 Millionen) und Bad Münstereifel (177 Mio.) sowie des Kreises Euskirchen (215,5 Mio.). Auch die Zahl der Projekte hat in Schleiden (452) und Bad Münstereifel (295) eine ganz andere Dimension als in Heimbach mit 29.

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Verrohrung des Heimbachs

Dabei ist keiner der Ortsteile verschont geblieben. Allerdings resultieren die größten Batzen im Wiederaufbauplan aus Schäden, die in Heimbach selbst entstanden sind. Hier ist vor allem der Hengebach kostenintensiv. Denn der Bach, der unter der Hengebachstraße in einer überbauten Rinne fließt, war in der Flutnacht nicht in seinem Betongefängnis zu halten und floss einen halben Meter hoch durch den Ort.

Auf 14,6 Millionen Euro schätzen die Planer der Stadtverwaltung alleine die Kosten für einen Neubau der Verrohrung. „Durch das Hochwasser hat sich der Deckel gehoben“, sagte Bürgermeister Jochen Weiler. Dabei seien Schäden entstanden, die nicht so augenfällig seien.

Große Teile des Pflasters müssen neu gemacht werden. Auch ist eine Vergrößerung des Querschnitts der Verrohrung geplant, um Schäden in der Zukunft zu vermeiden. Das allerdings wird die Verlegung von Versorgungsleitungen notwendig machen. Allein für die notfallmäßige Instandsetzung werden vier Millionen Euro veranschlagt.

Schäden in Heimbachtal, Vlatten und Hausen

Große Schäden gab es auch im Heimbachtal. Hier wurden Ufermauern und Grundstückszufahrten schwer beschädigt. Die Kosten für ihre Wiederherstellung werden auf 8,4 Millionen geschätzt.

Auch Vlatten wurde schwer getroffen. Rund einen Meter hoch stand das Wasser dort in der Nacht zum 15. Juli 2021. Drei Brücken sind beschädigt und müssen neu gebaut werden. Allein für den Neubau der Brücke in der St.-Michael-Straße werden geschätzt knapp drei Millionen fällig.

In Hausen war an einem Bauernhof der Hang abgerutscht, so dass die Fundamente geschädigt und Versorgungsleitungen freigespült wurden. Diese und andere ähnliche Schäden in dem Dorf summieren sich auf geschätzte 3,2 Millionen Euro.

Beschädigte Wirtschaftswege kosten über 5 Millionen Euro

Einen großen Posten von rund 5,6 Millionen Euro stellen auch die Wirtschaftswege dar, die beschädigt wurden. „Die liegen teilweise in den Steilhängen und sind nur schwer zu erreichen“, so Weiler.

All die Beträge summieren sich auf 37,6 Millionen Euro. Doch angesichts der Preissteigerungen sei ein Sicherheitszuschlag von 30 Prozent eingerechnet worden, so Weiler: „Dazu hat uns der Fördergeber geraten.“ So seien knapp 11,3 Millionen Euro auf die Gesamtsumme aufgeschlagen worden.

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