Abo

TollitätenempfangEin jecker Crashkurs für den Mechernicher Bürgermeister

4 min
Das Bild zeigt die Mechernicher Tollitäten auf der Bühne.

Sechs Karnevalsvereine aus dem Mechernicher Stadtgebiet waren zu dem Prinzenempfang in der Barbaraschule gekommen.

Beim Tollitätenempfang in Mechernich wurde es auf der Bühne ziemlich eng. Lehrer Welsch ist nun Doktor.

Loss mer fiere – wenn andernorts die Weihnachtsmärkte eröffnen und an den Adventskränzen die erste Kerze entzündet wird, wird in Mechernich noch Karneval gefeiert, bevor die Session in die Weihnachtspause geht. Am Freitagabend hatten Bürgermeister und Verwaltung die Karnevalisten aus dem Stadtgebiet zum Prinzenempfang in die St. Barbaraschule geladen. Was sich in diesem Jahr lohnte, denn gleich sechs Vereine präsentierten ihre Tollitäten. Es wurde also nicht nur beim traditionellen Gruppenfoto auf der Bühne in der Schulaula eng, sondern auch bei den Ordensübergaben.

Prinz Torsten I. (Krieg) aus Mechernich, Prinz Stefan I. aus Vussem, Prinz Annika I. (Meier), Bauer Jenni (Höller) und Jungfrau Larissa (Stolze) aus Weyer, Prinz Katrin I. (Dahmen), Bauer Elena (Westerburg) und Jungfrau Vivien (Adolph) aus Lorbach, Prinz Philipp (Koch) und Prinzessin Cristina I. (Arndt) aus Bergheim und nicht zuletzt Prinz Marcel I. mit Prinzessin Michaela I. und dem Kinderdreigestirn Prinz Maxi I., Bauer Kilian und Jungfrau Louisa aus Kommern, liebevoll allgemein als das „Fünfgestirn“ bezeichnet, ist doch hier die komplette Familie Rühr angetreten, um die Greesberger durch die Session zu führen.

Ein jecker Crashkurs für den neuen Bürgermeister

Als mittlerweile zum Doktor aufgestiegener Lehrer Welsch kam Björn Wassong als Vertreter des Instituts für Rheinischen Frohsinn auf die Bühne. Die Studien hätten ergeben, dass bei einigen Bürgermeistern im Kreis die karnevalistische Neigung nicht ausgeprägt sei, sagte er mit strengem Blick auf den Gastgeber, den frischgebackenen Bürgermeister Michael Fingel. So sollte er als Karnevals-Azubi in die Feinheiten des Rheinischen Karnevals eingeführt werden. Denn Fingel ist, wie er auch zugibt, bisher von dem Karnevalsvirus nie wirklich befallen gewesen. Sein Vater sei zwar aktiv im Hellenthaler Karneval gewesen, doch davon habe er sich nicht erfassen lassen, gestand er am Rande der Veranstaltung.

So widmete sich Wassong der Aufgabe, dem Stadtoberhaupt einen Crashkurs über die grundlegenden karnevalistischen Sitten und Gebräuche zu verpassen. Inspiriert von dem Karnevalsklassiker von der „Kayjass Nummer Null“ verpasste er Fingel eine Schultüte und eine i-Dötzchen-Kappe, um dann erst einmal zur Erläuterung der ersten Buchstaben des närrischen ABC überzugehen. „Alaaf“ und „Bützchen“ wurden da erläutert, das „Dreigestirn“ oder beim Buchstaben E natürlich der Elferrat. „Das sind elf beschwipste Herren, die nicht wirklich wissen, was sie tun sollen“, so Wassong.

Das Bild zeigt den Bürgermeister und die Kindertollität.

Hübsch gemacht für die Bühne wurde Bürgermeister Michael Fingel von dem Kinderprinzen, Maxi I.

Das Bild zeigt die beiden Obengenannten auf der Bühne.

Willkommen in der Karnevalsausbildung – Mit einer Schultüte begrüßte Dr. Welsch alias Björn Wassong (r.) den bislang wenig karnevalsaffinen Bürgermeister Michael Fingel im Institut des Rheinischen Frohsinns.

Ohne seinen Dodge Charger war der Mechernicher Prinz Torsten I. auf die Bühne gekommen und ließ es sich nicht nehmen, sein Sessionslied „Levve und levve losse“ zu präsentieren. Voll wurde es dann, als er die Tollitäten aus dem Stadtgebiet auf die Bühne bat, um ihnen seinen Sessionsorden zu übergeben.

Auch bei den Greesbergern aus Kommern, die mit dem Tambourcorps Kommern einmarschiert waren, blieb die Bühne gut belebt. Denn da die komplette Familie Rühr mit ihren drei Kindern als Tollitäten unterwegs sind, stehen dort schon alleine fünf Personen auf der Bühne, die auch zusammen agieren.

Einen besonderen Part übernahm Kinderprinz Maxi. Er überreichte Fingel, um dessen Ausbildung zum Karnevalisten weiterzuführen, Perücke und Sonnenbrille, die ein perfektes Kostüm abgeben würden. Als Dank dafür, dass der Kinderprinz ihn in den Alltag eines Prinzen eingeweiht hatte, lud Fingel Maxi ein, ihn einen Tag ins Büro zu begleiten und als Bürgermeister zu hospitieren.

Mit seinem DJ-Pult war Prinz Stefan aus Vussem gekommen und heizte seinen Mittollitäten und den Gästen kräftig ein. Hintergrundwissen über die Feinheiten des Mechernicher Karnevals lieferten auch die Seilbahnjecken aus Bergheim. Sie lüfteten das Geheimnis ihres Namens, das auf einer Seilbahn beruht, die einst von Bergheim nach Dreimühlen führte. Den Abschluss bildeten die Damendreigestirne aus Weyer und Lorbach, die den Aufmarsch der insgesamt 15 Tollitäten perfekt machte. Für den musikalischen Background sorgte die Bigband der Prinzengarde Mechernich.


Blutspenden in Mechernich und Kommern

Auf die Prinzenblutspenden im Stadtgebiet Mechernich für den DRK-Kreisverband wiesen im Laufe der Veranstaltung Geschäftsführer Rolf Klöcker und die stellvertretende Vorsitzende Edeltraut Engelen hin. Denn es gab ein närrisches Jubiläum zu begehen. „Vor elf Jahren hat Wassong, als er Prinz war, diese Tradition begründet“, so Klöcker. Prinz Torsten I. wird dazu am 18. Dezember, 15.30 bis 18 Uhr ins Rotkreuzzentrum Mechernich einladen. In Kommern ist der Termin am 21. Januar in der Bürgerhalle von 16 bis 20 Uhr.