Elfmeterschießen gegen Fabian GieferBenefizaktion der Sportfreunde 69 in Nettersheim

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Gute Ergebnisse brachten bei einer Versteigerung das Trikot von Simon Terodde und die Torwarthandschuhe von Fabian Giefer.

Gute Ergebnisse brachten bei einer Versteigerung das Trikot von Simon Terodde und die Torwarthandschuhe von Fabian Giefer.

Nettersheim – Großes Staraufgebot auf dem Sportplatz in Nettersheim. Mit bekannten Fußballern wie der Trainerlegende Friedhelm Funkel, Simon Terodde und Lena Goeßling warben die Stiftung „Sports360“ und die SG Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim um Spenden für die Flutopfer.

Damit erinnerten die Sportler an das Leid der Menschen, die vor rund zehn Wochen bei der Hochwasserkatastrophe in der Eifel so schwer getroffen wurden. Rund 15 000 Euro konnten an dem Nachmittag mit verschiedenen Aktionen eingenommen werden.

Versprechen wurden eingelöst

„Stars zum Anfassen“ hatte der Vorsitzende der Sportfreunde, Manfred Poth, versprochen und das Versprechen auch eingelöst. Profisportler und Amateure, Jugendliche und Kinder mischten sich mit Landrat Markus Ramers, dem Landtagsabgeordneten Klaus Voussem und Nettersheims Bürgermeister Norbert Crump locker und unkompliziert untereinander.

Rund 200 Fans waren auf die Sportanlage in Nettersheim gekommen. Während die Kinder auf dem benachbarten Kleinspielfeld dem Ball hinterherjagten, wurde derweil der in Freilingen aufgewachsene Torwart Fabian Giefer beim Elfmeterschießen auf die Probe gestellt. Ob klein, ob groß, talentiert oder nicht – jeder durfte, der wollte, denn die Schüsse wurden gegen eine Spende verkauft, und hier zählte vor allem das finanzielle und nicht das sportliche Ergebnis.

Kaum mehr über Hochwasserkatastrophe berichtet

„Es ist notwendig, darauf aufmerksam zu machen, was vor zehn Wochen geschehen ist“, sagte Trainer Friedhelm Funkel, unter dessen Leitung sich der 1. FC Köln über die Relegation vor dem Abstieg gerettet hatte. Es werde kaum noch über die Hochwasserkatastrophe berichtet. Doch es werde noch lange dauern, bis die Menschen in den von der Flut betroffenen Gebieten wieder normal leben könnten. Es müsse immer wieder erwähnt werden, was die Betroffenen erlebt hätten.

Umschwärmt und bestaunt wurde auch Simon Terodde, der am Samstag mit seinem Verein Schalke 04 bei Hansa Rostock zu Gast war, zwei Tore erzielte und somit mit 152 Toren in der „Ewigen Torjägerliste“ der Zweiten Bundesliga nur noch einen Treffer hinter Dieter Schatzschneider zurückliegt. Erst um 6 Uhr sei er mit dem Mannschaftsbus wieder nach Gelsenkirchen zurückgekehrt, berichtete Terodde. Und nach nur zwei Stunden Schlaf habe er sich auf den Weg gemacht, um bei der Benefizaktion in Nettersheim dabei zu sein.

Erst durch befreundete Familien über Flut informiert

Durch eine befreundete Familie aus der Gemeinde Kall sei er über die Folgen der Flut informiert worden. „Einmal bin ich nach der Katastrophe da gewesen, doch konnte körperlich nicht helfen, weil ich meinen Körper am Wochenende brauche“, sagte er. Umso wichtiger sei es für ihn, bei so einer Aktion dabei zu sein und für Spenden zu sorgen. „Die Stiftung hat Familien abgeklappert, die betroffen waren, und hat schon viel geholfen“, sagte er.

Mit Fabian Giefer, Florian Kringe und der Ex-Fußball-Nationalspielerin Lena Goeßling war die „Sports360“-Stiftung nach Nettersheim gekommen. „Es ist immer schön, etwas Gutes zu tun“, sagte Goeßling. Es gehe hier um Nachhaltigkeit, schließlich werde in der Gesellschaft erfahrungsgemäß schnell vergessen.

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Die Moderation des Nachmittages hatte Katharina Kleinfeldt von Sky übernommen, für die musikalische Gestaltung sorgten die Blechbläser von „Polka Plus“, einem der derzeit angesagtesten Orchester im Eifeler Raum.

„Das ist ein beeindruckende Veranstaltung“, sagte Bürgermeister Crump. Es sei für ihn als ehemaligen Fußballer toll, die Profis hautnah zu erleben. Er hatte mit einem sicheren Schuss seinen Elfmeter versenkt, während Landrat Markus Ramers den Ball am Tor vorbeigezirkelt hatte. Über die Veranstaltung sagte er: „Das ist eine tolle Botschaft.“ Es sei klasse, was hier auf die Beine gestellt worden sei.

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