In der flutgeschädigten evangelischen Kirche in Schleiden hatte die Kirchengemeinde zum Adventssingen eingeladen. Rund 80 Teilnehmer waren gekommen.
Besonderes AdventssingenSchleidener sangen in der flutgeschädigten evangelischen Kirche

In der evangelischen Kirche in Schleiden, die aktuell noch eine Baustelle ist, fand ein außergewöhnliches Adventssingen statt.
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Zu einem etwas anderen Adventssingen hatte für den Freitagabend in Schleiden die Evangelische Trinitatiskirchengemeinde Schleidener Tal eingeladen. Denn mit der Kirche in Schleiden, die während der Flut 2021 schwer beschädigt worden war, hatten die Verantwortlichen sich einen emotionsbeladenen Ort ausgesucht. Seit mehr als vier Jahren müssen die Protestanten in der ehemaligen Kreisstadt auf ihre gewohnte Kirche verzichten – und noch immer ist sie eine Baustelle.
Aufgrund der Wetterlage war das Treffen, das eigentlich vor dem Haupteingang stattfinden sollte, kurzerhand in das Kircheninnere verlegt worden. „Nachdem wir endlich den Lichtschalter gefunden hatten“, wie Pfarrer Oliver Joswig verriet, da eine zusätzliche Sicherung zuerst die Weiterleitung des Stroms verhindert hatte. „Die Wände sind bereits fertig“, sagte er. Auch Boden und Elektrik seien mittlerweile fertiggestellt.
Altar, Kanzel und Orgel sind noch eingehaust
Doch Altar, Kanzel und Orgel, die bislang noch eingehaust sind, müssten noch in Angriff genommen werden, was aller Voraussicht nach im Februar geschehen werde. Dann könne „um Ostern herum“ eventuell wieder der Betrieb aufgenommen werden. Rund 80 Schleidener waren gekommen, um die Gelegenheit zu nutzen, einen Blick in das Kircheninnere zu werfen. Mit Weihnachtsliedern und -geschichten, die Joswig vorlas, war die halbe Stunde gestaltet, zu der die Menschen zusammengekommen waren.
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„Alle Jahre wieder“ und „Leise rieselt der Schnee“ wurden gesungen, bevor es in den geselligen Teil überging.„Es berührt mich, dass nach viereinhalb Jahren wieder Gottesdienste möglich werden“, sagte Joswig. Vor allem bei Beerdigungen werde es angenehmer werden, da zurzeit die Trauerfeiern auf dem Friedhof an der Kirche unter freiem Himmel stattfinden, was nicht bei jedem Wetter angenehm sei.
Offiziell eröffnet werden soll die Kirche aber erst 2027, wenn die Trinitatis-Kirchengemeinde ihr 20. Jubiläum feiern werde. In der Gemünder Kirche, die ebenfalls durch die Flut schwer beschädigt wurde, werde die Fertigstellung auch noch etwas dauern, denn wie sich herausgestellt habe, müsse dort der Boden entfernt werden, teilte der Pfarrer mit.
Und, wie Joswig ankündigte, soll im Januar auch die Turmuhr wieder in Betrieb gehen, die seit der Flutnacht vom 14. Juli 2021 die Erinnerung an den Augenblick festhält, als um 21.45 Uhr der Strom ausfiel.

