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SessionseröffnungEuskirchener Jecken werden erstmals von einer Prinzessin alleine regiert

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Rodney und Colette Leber auf der Bühne auf dem Alten Merkt in Euskirchen, umgeben von vielen Karnevalisten.

Die designierten Tollitäten Küfer Rodney und Prinzessin Colette Leber werden die Euskirchener Närrinnen und Narren durch die Karnevalssession führen.

Der Auftritt der designierten Tollitäten bei der Sessionseröffnung in Euskirchen steigert die Vorfreude bei den Jecken auf die kommenden Wochen.

Den bunten Anblick, den die Euskirchener Jecken in all ihren Vereinsfarben boten, waren die Karnevalisten, die am Samstagvormittag die Session einläuteten, bereits gewohnt. Dieses Mal waren es jedoch nicht nur die Ornate und Kostüme, sondern auch die dringend notwendigen Regenschirme, die in leuchtenden Farben dem Wetter trotzten.

Dieses hielt für die Närrinnen und Narren über einen langen Zeitraum nur Regen bereit und dennoch waren die Karnevalsfreunde zu Hunderten auf dem Alten Markt erschienen, um ihren alten und neuen Tollitäten zuzujubeln. „Ich habe meine Pistole heute extra mit Quecksilber geladen und ziele stadtauswärts in den Himmel, um die Wolken zu vertreiben. Dieses Mal gibt es zum Glück auch keine Weihnachtsdeko, die ich mit dem Schuss kaputt machen könnte“, scherzte Bürgermeister Sacha Reichelt.

Die Jecken in Euskirchen ließen sich vom Regen nicht abschrecken

Während die meisten Zuschauer unter ihren Regenschirmen Schutz vor der Witterung fanden, waren die Musikerinnen und Musiker des Musikzuges der Prinzengarde, und mit ihnen auch die Instrumente, dem Regen ausgesetzt.

Da die Bühne nicht allen Beteiligten Platz geboten hätte, zündete Sacha Reichelt den traditionellen Pistolenschuss und den von den Mitgliedern des Festausschusses Euskirchener Karneval (Feuka) beigesteuerte Konfettiregen sogar einige Augenblicke früher und überpünktlich, noch vor 11.11 Uhr, erschallte das erste „Oeskerche Alaaf“.

Die scheidenden Tollitäten und Bürgermeister Sacha Reichelt heben die Hände zum „Alaaf“.

Feierlich wurden zur Sessionseröffnung die Tollitäten des Vorjahres Prinz Jens, Prinzessin Simone und Küfer Finn verabschiedet.

Nach der Verabschiedung der „alten Tollitäten“ aus dem Vorjahr, Prinz Jens I., Prinzessin Simone I. und Küfer Finn, stieg die Vorfreude auf die Bekanntmachung der Personen, die die Kreisstadt dieses Mal durch die Session führen sollen. Nachdem bereits ihre Vorgänger als erstes Prinzenpaar Euskirchens ein Novum darstellten, durften sich die Närrinnen und Narren erneut über einige Überraschungen und Premieren freuen.

Neben dem designierten Küfer Rodney, der insbesondere dem Nachwuchs eine unvergessliche Session bieten möchte, wird mit Prinzessin Colette I. die erste Soloprinzessin auf dem närrischen Thron Platz nehmen. Obwohl beide Tollitäten, der Küfer als Kommandant der Kindergarde „Knübbelchen“ und die Prinzessin als Moderatorin der Sitzungen der IG Südstadt, bereits Bühnenerfahrungen sammelten, überwog am Samstag mit Blick auf ihre bevorstehenden neuen Aufgaben die Nervosität.

Dieses Mal gibt es zum Glück auch keine Weihnachtsdeko, die ich mit dem Schuss kaputt machen könnte.
Sacha Reichelt, Bürgermeister der Stadt Euskirchen

„Als erste Soloprinzessin in Euskirchen gab es im Vorfeld auch einige Stimmen, die sich mit dieser Idee eher schwergetan haben. Darum ist dieser Schritt natürlich auch mit ein wenig Druck verbunden, allen zu zeigen, dass ich dieser Aufgabe trotzdem gewachsen bin“, gestand die designierte Tollität. „Aber allem voran ist es ein ganz besonderes Gefühl, mit all den bunten Jecken eine ausgelassene Karnevalssession als Prinzessin feiern zu dürfen.“

Um diese Hoffnung zu erfüllen seien bereits im Vorfeld zahlreiche Weichen gestellt worden. „Besonders Kirsten und Oliver Hannewald und Martin Schommer gilt mein persönlicher Dank, die sich schon jetzt viele Überraschungen für mich überlegt haben. Da auch ich noch so manche verrückte Idee im Kopf habe, dürfen wir uns auf einige außergewöhnliche Monate freuen.“

Anfangs war der künftige Küfer von Euskirchen noch ein wenig nervös

An der Seite der Prinzessin und insbesondere für den Euskirchener Nachwuchs verantwortlich ist Küfer Rodney, dem der erste Auftritt als designierte Tollität ebenfalls viel Freude bereitet habe. „Mit den Knübbelchen stand ich schon oft auf der Bühne, aber das ist noch mal was ganz anderes“, gestand der Regent in spe.

Angesichts der lautstark jubelnden Närrinnen und Narren, die ihre gesamte Aufmerksamkeit dieses Mal nicht auf eine komplette Tanzgarde, sondern nur auf ihn gerichtet hatten, sei er trotz Bühnenerfahrung ein wenig nervös gewesen.

Ein Blick auf das Publikum auf dem Alten Markt. Die Jecken schützen sich mit Schirmen und Kopfbedeckungen vor dem Regen.

Selbst die Regenschirme bildeten während der Sessionseröffnung ein buntes Bild auf dem Euskirchener Alten Markt.

„Ich freue mich aber trotzdem riesig auf die Proklamation und die Kindersitzung und darauf, dass alle Kinder beim Karnevalszug ganz viele Kamelle sammeln können.“ Jetzt sei endlich die Zeit zu feiern, zu singen und zu lachen und gemeinsam den Karneval zu genießen.

Dazu hatten die Freunde der fünften Jahreszeit auch nach der Vorstellung ihrer neuen Tollitäten ausgiebig Gelegenheit. Nachdem der scheinbar gut gezielte Pistolenschuss des Bürgermeisters zwar nicht die grauen Wolken, aber zumindest den Regen vertrieben hatte, sorgte das abwechslungsreiche Bühnenprogramm für Feierlaune unter den anwesenden Närrinnen und Narren.

Neben einheimischen Kräften wie der Ehrengarde mit Tanzpaar und Kadettencorps der Euskirchener Narrenzunft trugen auch die Partytruppe Fiasko und die kölsche Kultband Räuber zu der ausgelassenen Stimmung bei.

Gemeinsam sorgten alle Akteure mit Musik, Tanz und Humor für einen gelungenen Auftakt in die Euskirchener Karnevalssession 2025/26.