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Dresen gibt den Standort auf

Lesezeit 2 Minuten

Alles viel zu eng: Ende März gibt das Autohaus Dresen seine Opel-Filiale an der von-Ketteler-Straße auf.

  1. Opel-Autohaus an der von-Ketteler-Straße schließt zum 1. April - 15 Beschäftigte betroffen

Viel zu klein und immer wieder Ärger mit den Nachbarn: Benedict Dahlmann, geschäftsführender Gesellschafter der Autohaus-Kette Louis Dresen, hat sich entschlossen, die Leverkusener Filiale aufzugeben. "Zum 1. April ist Schluss", sagt er am Dienstag auf Anfrage. Der Standort an der von-Ketteler-Straße sei "inzwischen komplett aus dem Konzept gefallen". Opel Dresen zwängt sich auf ein lediglich gut 3000 Quadratmeter großes Grundstück und hat zusätzlich eine Lagerhalle angemietet. Geraume Zeit habe man nach Erweiterungsmöglichkeiten oder einem anderen Grundstück in Leverkusen gesucht, so Dahlmann. Leider ohne Erfolg. Heutige Autohäuser seien nicht unter 8000 Quadratmeter groß. Dresen-Geschäftsführer Ivca Majic nennt noch andere Größenordnungen: "Am liebsten sind 15- bis 20 000 Quadratmeter."

Hintergrund seien die stetig größeren Anforderungen der Hersteller, was die Präsentation ihrer Autos betrifft. "Das ist schon lange nicht mehr mit dem regelmäßigen Austausch der Fliesen getan", beschrieb Dresen-Chef Dahlmann die Entwicklung. Ford zum Beispiel möchte eine Video-Wand, die zentral aus England bespielt wird.

In der Leverkusener Filiale sei an derartiges überhaupt nicht zu denken gewesen, so Dahlmann. Deshalb "stand die Schließung schon lange fest". Dennoch komme sie etwas früher als kalkuliert, erklärte Dahlmann: "Wir haben uns schneller als gedacht mit Opel geeinigt." In der Regel liefen die Verträge mit den Herstellern über zwei Jahre. Wolle man einen Standort aufgeben, sei mit längeren Übergangsfristen zu rechnen. An der Konkurrenzsituation mit dem Autohaus Luchtenberg habe es nur bedingt gelegen, sagte der Dresen-Chef. Problematisch sei vielmehr auch der Ärger mit den Nachbarn gewesen. Weil die Mitarbeiter Langzeit-Mietautos mit Firmenwerbung fahren, hätten die Nachbarn den Eindruck bekommen, "der Dresen parkt uns hier alles zu". In der Folge "hatten wir sehr, sehr viel mit Vandalismus zu tun", klagte Dahlmann. Die nächste Eskalationsstufe seien schlechte Bewertungen in Auto-Portalen gewesen. "Und das ist ein Problem."

Was mit der 15-köpfigen Belegschaft passiert, sei längst geklärt: Alle hätten Arbeitsplätze in anderen Dresen-Niederlassungen angeboten bekommen. Dormagen steht zur Auswahl, Pulheim, Köln.

Was mit dem Grundstück passiert, sei noch nicht heraus. Denkbar wäre, an der von-Ketteler-Straße ein Wohn- und Geschäftshaus zu bauen. Bauvoranfragen habe man bei der Stadt gestellt. Wahrscheinlicher sei aber anderes, so Dahlmann: "Wir werden das Objekt wohl eher verkaufen."