In einer Woche, am Freitag, 11. August, beginnt die 36. Opladener Bierbörse - die Vorbereitungen laufen aber schon. In einer Pressekonferenz erklärte Veranstalter Werner Nolden jetzt den Stand der Dinge - und sprach dabei auch über Umweltschutz.
36. Opladener BierbörseEine nachhaltige Brauchtums-Sause im Schutzgebiet
Für die Bierbörse gilt dieser Tage: Vor dem Trubel kommt die Betriebsamkeit. Der Trubel, das ist das, was am Freitag kommender Woche, 11. August, mit dem ersten Fassanstich um 15 Uhr vier Tage lang das Stadtleben prägen wird: Leverkusens bekanntestes und spürbar überregional wirkendes Volksfest auf der Schusterinsel an der Wupper. Die Betriebsamkeit wiederum ist das, was sich schon eine Woche zuvor rund um das Bierbörsen-Gelände tut: der Aufbau. Der erfordert immer mehr vorausschauendes Planen und Zeit - und beginnt bereits am Freitag dieser Woche.
Das hat natürlich einerseits damit zu tun, dass alles hergerichtet werden muss für die Ausstellenden aus ganz Deutschland, die ihre Biere in Opladen vorstellen und ausschenken werden. Ebenso wie die Bühne vorbereitet werden muss für die Musikerinnen und Musiker, die auftreten werden: Am Sonntag, 13. August, ab 16 Uhr sind das Still Collins und The Queen Kings. Am Montag, 14. August, ab 20 Uhr schließlich - Wie könnte es anders sein? - Stammgast Guildo Horn und seine Band Die Orthopädischen Strümpfe. Sie alle werden, wie schon 2022, auf einer Wagenbühne spielen und nicht, wie in früheren Jahren, unterm Zeltdach. So ist der Aufbau unkomplizierter. So können die Zuschauenden auch am anderen Ende des Geländes noch etwas von den Bands sehen. Und auch die Akustik sei wesentlich besser, betont Werner Nolden.
Höhere Auflagen für die Bierbörse
Aber andererseits ist die lange Vorlaufzeit auch den in den vergangenen Jahren gestiegenen Auflagen in Sachen Umweltschutz geschuldet. Das Thema sei immer schon eines gewesen, wie der Bierbörsenchef bei der Pressekonferenz zu dieser 36. Auflage „meines Lebenswerkes“, wie er diese Veranstaltung nennt, sagt. „Wir waren beispielsweise die erste Veranstaltung dieser Größe in Deutschland, die schon in den 90er Jahren Mehrweggeschirr an den Essständen verwendete.“ Und auch mit der Wiese sowie der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenen Kastanienallee entlang der Wupper sei man immer sehr vorsichtig verfahren.
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Dennoch, so erklärt Umweltdezernent Alexander Lünenbach, sei die Lage heute anders. 2019 sei die Bezirksregierung Köln auf Nolden und Co. zugekommen und habe gesagt, dass etwas getan werden müsse. Die Bierbörse sei zwar immer schon die eine Veranstaltung gewesen, die in diesem offiziellen Schutzgebiet per Sonderbefreiung habe ausgetragen werden dürfen. Aber das reiche nicht mehr.
Also verpflichtete Werner Nolden nach der Corona-Pause einen Sachverständigen, ging mit ihm das Areal ab - und erstellte gemeinsam mit ihm ein neues Konzept. Das umfasst wesentlich mehr und entsprechend ausgeschilderte Toiletten als früher und es umfasst den Einsatz von großen Matten, mit denen die Kastanienallee und die Wiese beim Auf- und Abbau abgedeckt werden wird. Über die fahren dann die Zulieferer.
5000 Euro habe der Gutachter sich seinen Einsatz kosten lassen. Aber das sei gut angelegtes Geld, denn: Auch wenn das Gutachten nun jedes Jahr aufs Neue bestätigt werden muss, stehe es doch jetzt und werde nur noch gegebenenfalls modifiziert. Was Werner Nolden zudem enorm hilft, ist die Entscheidung des Leverkusener Rates, dass die Ausnahmeregelung in Sachen „Veranstaltung im Schutzgebiet“ auch zukünftig exklusiv für die Bierbörse gelte.
Die Pandemie wirkt nach
Es gibt aber auch noch die wirtschaftliche Seite: Erstens ist alles teurer geworden - nicht nur, aber auch durch Corona. Das umfasse Kosten für Technik, Security und Band-Gagen, wie Nolden erklärt - weshalb es dieses Mal auch keine Musik am Bierbörsen-Freitag und -Samstag geben wird. „Ja: Die Pandemie hat viel kaputt gemacht.“ Das sehe man auch an der Zahl der Beteiligten: Waren früher stets über 120 Ausstellende dabei in Opladen, würden es dieses Jahr nur rund 70 sein. Die Kastanienallee bleibe nahezu ohne Stand. „Manche haben nahezu alles verloren, manche wollen erstmal die eigene lokale Gastronomie unterstützen, ehe sie auch hier bei uns ihre Produkte anbieten.“
Nichtsdestotrotz seien neben zahlreichen neuen Anbietenden auch viele der Stammkräfte wieder dabei - etwa das „Haus der 131 Biere“, die Malzmühle oder die Wäldches-Brauerei. Die Hamberger Brauwerkstatt, Specht-Bräu aus dem Erzgebirge oder die Brauerei Clucking Hen mit ihren Craft-Bieren seien erstmals Gast der Bierbörse.
Ansonsten gelte: Alles wie gehabt. Der Eintritt ist frei. Geöffnet ist die Bierbörse am Freitag und Samstag von 15 bis 24 Uhr, am Sonntag und Montag von 15 bis 23 Uhr. Parkplätze in der Umgebung gibt es im GBO-Parkhaus. Die Wupsi setzt ihre Shuttlebusse und zwei Fahrradstationen ein.
Die Stadt installiert während der Bierbörsentage mobile Blitzen an der Düsseldorfer und der Bonner Straße, die während der Betriebszeiten bei einem Tempo über 30, ansonsten über 50 auslösen und nicht Geld in Leverkusens Kasse spülen, sondern die vielen Fußgängerinnen und Fußgänger rund ums Gelände schützen sollen. Auf selbiges dürfen weder Bollerwagen noch große Rucksäcke und große Taschen mitgenommen werden. Und, einmal mehr, der Hinweis: Wildpinkeln ist verboten. Mitarbeitende des Ordnungsamtes werden verstärkt und konsequent kontrollieren.