Gesundheitsamt sieht sich gut vorbereitetSo rüstet sich Leverkusen für den Coronafall

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Die Isolierstation des Klinikums, hier präsentiert von Professor Dr. Stefan Reuter, ist auf eine mögliche Corona-Infektion vorbereitet.

Die Isolierstation des Klinikums, hier präsentiert von Professor Dr. Stefan Reuter, ist auf eine mögliche Corona-Infektion vorbereitet.

Leverkusen – Eine 25-jährige Chempark-Mitarbeiter ist am Mittwoch mit Verdacht auf das Corona-Virus ins Klinikum Leverkusen eingeliefert worden. Wie reagiert die Stadt Leverkusen und welche Maßnahmen kann sie im Falle einer bestätigten Erkrankung ergreifen?

Die Stadt Leverkusen sieht sich laut Leiter des Gesundheitsamt, Martin Oehler, gut vorbereitet. Unter anderen auch, weil das Klinikum Leverkusen über eine eigene Infektionsstation verfüge – mit zweithöchster Sicherheitsstufe in NRW. „Das Gesundheitsamt verfolgt ständig die Zahlen des Robert-Koch-Instituts“, bekräftigt Stadtsprecherin Julia Trick. Welche Risikogebiete sind hinzugekommen, wo gibt es weitere Fälle? Darüber hinaus stehe Leverkusen im Austausch mit dem Landeszentrum Gesundheit, das beim NRW-Gesundheitsministerium angesiedelt ist, und mit der Bezirksregierung. Die Stadt selber lege keine eigenen Kriterien für Quarantäne-Maßnahmen fest und richtet sich nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts.

Was die Stadt selber entscheiden könnte, ist, Schulen oder Kitas oder möglicherweise auch die Stadtverwaltung zu schließen, wie es die Behörden im Kreis Heinsberg, wo der erste Fall in NRW am Dienstagabend bestätigt wurde, geschehen ist.

Krisenstab entscheidet über Maßnahmen

Über die genauen Maßnahmen entscheide ein Krisenstab, erklärt Julia Trick. Ein Dezernent oder einer Dezernentin der Stadtverwaltung sitze darin, Vertreter der Feuerwehr, des Gesundheitsamts und je nach Krisenfall würden andere Mitglieder hinzugerufen, wie beispielsweise Vertreter des Fachbereichs Kitas und Schulen. „Schließungen von Kitas, Schulen oder der Stadtverwaltung sind grundsätzlich denkbar“, sagt die Stadtsprecherin, doch man müsse es immer vom Einzelfall abhängig machen. „Es gibt kein fertiges Konzept“, erklärt Trick. Man könne nicht sagen: ,Wir gehen exakt so vor wie im Kreis Heinsberg', erläutert sie.

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Wichtige Aufgabe des Gesundheitsamts bei einem möglichen Coronafall in Leverkusen wäre die Nachverfolgung der Kontaktpersonen: Die Menschen ermitteln, die in engem Kontakt mit dem oder der Erkrankten stehen und weitere Maßnahme zu veranlassen, wie beispielsweise eine mögliche Isolation.

Leiter Martin Oehler schätzt die Situation folgendermaßen ein und folgt dabei der Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation: Es sei zwar denkbar, dass die Coronaerkrankung zu einer Pandemie wird. Doch er weist auch darauf hin, dass das Risiko, an einer Influenza (Grippe) zu erkranken, höher sei. An der Influenza sterben jährlich Tausende Menschen in Deutschland.

Wer befürchtet, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, soll sich ans Gesundheitsamt der Stadt Leverkusen unter der Telefonnummer 0214/4060 melden. 

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